Am 19.Juni treffe ich um 8h endlich in Ehrwald ein. Knapp 600km Anreise mit dem Auto liegen hinter mir. Und nun vom Fusse der Ehrwalder Almbahnen aus soll die Zugspitze, Deutschands höchster Berg, erklommen werden.
Ich starte mit einem Liter Flüssigkeit, etwas Proviant und meiner Notfallausrüstung durch die Ehrwalder Wälder. Dieses Stück legen fast alle Touristen mit der Almbahn zurück und so bin ich auch alleine unterwegs und werde zum Teil aus den Seilbahnkabinen bestaunt. "Ui, schau mal ein Wanderer!"
Nach 45 Minuten erreiche ich die Ehrwalder Alm und bin gut drauf. Das nächste Teilstück ist leider etwas schlecht ausgeschildert. Zumindest lande ich am Ende an einem Skihang, wo es nicht weiter geht, aber nicht alleine sondern noch mit zwei weiteren Irrläufern. OK, wir beschliessen einen Grashang zu queren und ich lasse die beiden schnell hinter mir.
Dann bin ich wieder auf der richtigen Route und die Knorrhütte ist sogar einmal schon ausgeschildert!
Ein gutes Gefühl! :-)
Nach einem kurzen Stück bergab, geht es leicht kletternd bis zum berühmten Gatterl. Hier verlassen ich Österreich und trete durch das Gatter nach Deutschland! Früher war das sicher ein berühmter Grenzposten gewesen. Die meiste Zeit ist es recht warm und meine Trinkvorräte schwinden. Es ist immer noch keine Quelle in Sicht. Eine grosse Stelle mit Steinmännchen lasse ich nun hinter mir und erreiche mit weiteren Überholungen die Knorrhütte.
In der Ferne kann den Gipfel der Zugspitze schon erkennen! Eine Abschätzung wie weit es wirklich noch ist, fällt mir schwer.
Nun geht es steil bergauf. Immer häufiger müssen nun Schneefelder gequert werden. Mit meinen Stöcken ist das aber kein Problem und die wenigen Bergab-Passagen gehe ich vorsichtig an. Nachdem ich einem anderen Bergsteiger noch bei ein paar Fotos geholfen habe, erreiche ich die Sonnalpin.
Inzwischen ist es sehr warm und ich habe einen ordentlichen Sonnenbrand bekommen. Ja, sowas passiert leider, wenn man seine Kappe vergessen hat. :-(
Nun geht es nochmal sehr steil bergauf zum Münchener Haus. Die Forschungseinrichtung lasse ich schnell hinter mir und nach 5,5 Stunden stehe ich auf dem Gipfel. Der höchste Punkt Deutschlands (2962m) ist erreicht.
Die Leute auf dem Gipfel irritieren mich etwas, denn ausser mir scheinen die alle nicht wirklich gelaufen zu sein. Insgesamt ist die Menschenmenge aber noch überschaubar und akzeptabel. In den Sommerferien oder am Wochenende ist es sicherlich noch viel voller.
Es war eine tolle Tour! :-)