Fishermans Friend StrongManRun 18.04.2010, Weeze

Bist Du stark genug für Deutschlands härtesten Lauf?

Bereits zum dritten Mal startete ich am 18.04.2010 auf dem Flughafen Weeze beim StrongManRun. Über 8600 Teilnehmer aus 45 Ländern stellten sich der ultimativen Herausforderung aus 27 Hindernissen und 18km Laufstrecke über diverse natürliche und künstliche Hindernisse aus Wasser, Schlamm und Dreck. Über 30.000 Zuschauer liessen sich das Spektakel nicht entgehen und auch mir wird das Rennen noch lange in (schmerzhafter) Erinnerung bleiben. Aber der Reihe nach ...

Pünktlich um 9.30h war ich nach leichtem Stau auf dem Renngelände und hatte noch 2,5 Stunden Zeit bis zum Start. Also Zeit genug um den blauen Himmel zu geniessen und die ersten Hindernisse zu inspizieren. Da es fast schon sommerlich warm war, lautete das Motto "je weniger Kleidung desto besser", denn spätestens beim Schwimmen wird ja alles nass werden.
30 Minuten vor dem Start stehe ich im Startbereich in der prallen Sonne. Das wird heute definitiv ein Ausscheidungsrennen werden. War es im letzten Jahr noch nass und kalt, so wird es in diesem Jahr sommerlich heiss werden. Punkt 12h geht es mit lautem Gebrüll los. Der Moderator entlässt uns mit den Worten "haltet Euch zurück, es wird ein sehr hartes Rennen werden". Wohl wahr.

Zuerst geht es durch eine gerodete Waldschneise, in der man höllisch aufpassen muss, dass man nicht über abgesägte Baumstümpfe fliegt. Danach geht es reichlich Bunker hoch und runter, und nach etwas Matsch folgt "Spiders Web", eines der Highlights. Über Heuballen erklimmt man einen Bunker, runter an der Strickleiter, dann über Autoreifen und eine weitere Strickleiter hoch. Wie zu befürchten war, herrscht hier totaler Stau. Und prompt geschieht beim Abstieg an der Strickleiter das Malheur: mein direkter Verfolger klettert zu schnell nach und springt mit seinem Schuh auf meinem Handballen. Nach einem ordentlichen Schreck geht es weiter und zum Glück habe ich nur einige Blessuren davon getragen und es ist nichts gebrochen. Anschliessend geht es nach einer Runde durch den Matsch in die grosse Sandgrube. Hier müssen diverse Sandberge erklommen und hinabgerannt werden. Am Ende wird dann auch noch durch das 11°C kalte Wasser geschwommen und schon ist die erste der beiden Runden geschafft. 1:25h zeigt meine Uhr. Puh, dann also los mit reichlich Sand und kleinen Steinen im Schuh in die Schlussrunde.

So langsam werde ich müder und dann passiert im Wald ein Riesenfehler. Ich möchte zwei langsamere Läufer überholen und übersehe eine Wurzel. Dadurch mache ich einen Überschlag, den ich instinktiv mit der rechten Hand und der rechten Schulter abfangen kann. Glücklicherweise liegen dort keine weiteren Wurzeln, so dass ich mir keine weiteren Verletzungen zuziehe, allerdings krampft mein linkes Bein durch den unsanften Sturz gewaltig. Und so werden die letzten 8km zur echten Charakterfrage. Bergauf geht es noch so einigermassen, aber wenn es steil bergab geht, wird es brenzlig. So kämpfe ich mich von Hindernis zu Hindernis. Das kühle Nass bringt dann nochmal eine kurzzeitige Regeneration, aber als ich schliesslich völlig verdreckt auf die Zielgerade einbiege, bin ich froh, dass es geschafft ist. 2:57:46h lautet meine Nettozeit. Damit bin ich im vorderen Viertel des Feldes gelandet. Lediglich 3850 Starter blieben im Zeitlimit. Selten musste ich so für eine Finisher-Medaille kämpfen!


Damit ist der StrongManRun-Hattrick geschafft. Es wird sicherlich noch ein paar Tage dauern bis die Blessuren und der Sonnenbrand verschwinden, aber das war die Sache auf jeden Fall wert :-)


Hier noch die dazugehörenden Fotos und Videos (vielen Dank an Tanja):