"Nomanslanding" ist eine sinnliche Erfahrung im Duisburger Eisenbahnhafen. Die begehbare Installation ermöglicht eine Begegnung auf gemeinsamem Terrain, schafft einen Raum mit einzigartiger Atmosphäre, der zu gemeinsamen Austausch über Geschichte, Erinnerungen und Erfahrungen einlädt.
In Duisburg-Ruhrort liegt die Installation, die zum Grenzen überwinden einlädt. Über zwei Stege kann man sich den offenen Halbkreisen nähern, die sich dann allmählich in einen dunklen Dom vereinigen. Dort lässt man sich dann auf die Dunkelheit, den Gesang und die Geräusche mit allen Sinnen ein.
Die Film-Installation entsteht auf der Grundlage der Filmbilder, die Julian Rosefeldt für das Konzert von Joseph Haydns „Die Schöpfung“ eingefangen hat. Rosefeldt sucht dafür dezidiert Szenerien, in denen das sogenannte „Anthropozän“ Ausdruck findet: Das Zeitalter also, in dem die Erde als eine von Menschen gemachte erscheint. In meditativen Kamerafahrten folgt der Berliner Filmkünstler den Fluchtlinien einer globalisierten Welt und dekonstruiert das Verhältnis von Mensch und Umwelt, von Kultur und Natur.
Der 44-minütige Film läuft im Schalthaus Ost. In der kahlen Halle stehen zwei Holzbänke in der Mitte des abgedunklten Raumes. Untermalt mit leichten Soundeffekten sieht man in fortlaufenden Filmsequenzen immer wieder Personen in weißen Schutzanzügen, die sich durch kahle Landschaften bewegen. Gedreht wurde z.B. in der Wüste und den Bergen Marrokkos, aber auch im Braunkohleabbaugebiet oder stillgelegten Industrieanlagen im Ruhrgebiet. Für mich persönlich hatte das Ganze immer etwas von einer Endzeitstimmung, da man mit den Schutzanzügen Radioaktivität verbindet.
Leider waren von der Filminstallation keine Bilder erlaubt, so dass ich einige schöne Impressionen aus dem Landschaftspark Nord zeige.
Am 13.September öffnen einige Denkmäler und öffentliche Einrichtungen ihre Tore unter dem Motto "Handwerk, Technik, Industrie".
Zunächst besuchte ich Duisburgs berühmte Salvatorkirche, die bereits im 9.Jahrhundert als einfacher Holzbau erstanden ist. In der interessanten Führung erfuhr ich, dass die Kirche im 19.Jahrhundert teilweise Pferde beherbergte und warum die Kirchturmspitze nach dem Bombenangriff 1943 nicht wieder aufgebaut wurde.
Auch wenn das Mercator-Grab wohl nie mehr endgültig bestimmt werden kann.
Weiter ging zum Landesarchiv in den Duisburger Innenhafen. Der markante, fensterlose Turm ist nicht zu übersehen und schon von Weitem zu erkennen. Hier werden wichtige Dokumente gegen Staub, Licht und sonstige Widrigkeiten geschützt.
Ganz anders geht es im Theater Duisburg zu. Hier nehme ich an einer Führung durch den Untergrund teil. Ohne jemanden, der sich auskennt, kann man sich hier sehr leicht verlaufen. Neben dem Blick in den Orchestergraben und die Kostümkammer, wo immerhin 1800 Kostüme lagern, können die Besucher sogar erkennen, wo im Theater Duisburg die Souffleuse sitzt.