Martin im freien Fall

Mit Wim rase ich der Erde entgegen

Es ist noch früh am Samstag Morgen. In der Nacht hat es wie angekündigt ordentlich geregnet.

Jetzt ist der Himmel bedeckt.

Wird der lange geplante Fallschirmsprung heute überhaupt möglich sein?

 

Die Fahrt nach Grefrath geht einigermassen schnell und ich bin pünktlich um 9 Uhr da.

Erstmal muß ich mich auf dem kleinen Flugplatz etwas zurecht finden, aber einige Leute sind schon akitv und wuseln herum, d.h. es scheint heute ein Sprung möglich zu sein.

Die Anmeldung vor Ort ist schnell und problemlos erledigt.

Jetzt wird es langsam Ernst.

Wim wird mein Flugpartner sein. Er gibt mir eine kurze Einweisung, wie springen wir aus dem Flugzeug, wo gehören die Arme hin, wie muß ich mich bei der Landung verhalten, etc.

Die Cesna ist viel kleiner als ich gedacht hätte. Damit werden wir zu fünft in den Himmel abheben - zwei Flugpaare und der Pilot.

Mein erster Flugoverall sitzt viel zu eng, da bekomme ich den Reißverschluss gar nicht zu, aber mit dem zweiten sieht es besser aus. Die Flugkappe passt auch, dann kann es ja losgehen.

Wir laufen ein kurzes Stück auf dem Flugplatz, wo die getankte Cesna auf uns wartet. Jetzt geht es los!

Das kleine Flugzeug ist so eng, dass ich nur mit angewinkelten Knien sitzen kann. Der Blick geht noch hinten. Wir kommen stetig höher und haben schon bald die Wolken erreicht. Jetzt wird es im Flugzeug richtig warm (wie ich später erfahre durch die Heizung im Flugzeug).

Schließlich haben wir über Absprunghöhe auf über 3500 Metern erreicht. Die kleine Tür wird geöffnet und der Luftzug ist doch gewaltig. Da sollen wir gleich raus? Das kann ja heiter werden!

Das andere Paar ist bereits entschwunden und Wim und ich robben Richtung Tür. Dadurch dass Wim nicht der Größte ist, wird es für mich schwieriger die Beine so zu verbiegen, dass wir rausspringen können. Aber mit etwas Kampf und der Hilfe des Piloten (siehe Video) klappt es doch.

Puh. Das hat doch etwas Mut gekostet. Den Rest erledigt Wim und wird sind draußen. Es folgt ein Looping und dann rasen wir im freien Fall der Erde entgegen. Der Druck ist gewaltig und ich habe große Probleme gegen den Luftdruck zu atmen. Mein lieber Schwan!

Dann zieht Wim den Fallschirm und wir richten uns auf. Nun kann ich durchatmen und ich bekomme die Lenkung des Fallschirms übergeben. Die ländliche Umgebung liegt friedlich unter uns. Es ist nur der Wind zu hören. Das Gleiten zum Flugplatz geht dann doch ziemlich flott und die Landung ist deutlich steiler als ich es mir gedacht hätte. Wir landen sicher auf der nassen Wiese und haben wir festen Boden unter den Füssen.

Mir ist etwas schummerig, aber das gibt sich schnell wieder. Kaum zu glauben, dass wir gerade noch weit oben in der Luft unterwegs waren.

 

Es war eine spannende Erfahrung!