Mülheimer Rundwanderweg

An Mülheims Grenze entlang

Das Wetter ist eher bescheiden. Genauso wie es angekündigt war. Leider.

Da gibt es nur zwei Möglichkeiten: Couch oder raus.

Ich entscheide mich für "raus" und suche meine Regenkleidung. Diese werden ich heute sicher benötigen.

Doch zunächst mal wird beim Discounter die Tagesration fürs leibliche Wohl eingekauft. Etwas unsicher bin ich, wie viel Flüssigkeit ich brauchen werde und entscheide mich schließlich für 2,5 Liter (1,5l Wasser, 0,5l Apfelschorle und 0,5l Iso).

Damit sollte ich doch wohl hoffentlich über den Tag kommen. 

 

Mein Startpunkt ist der Duisburger Stadtwald

Einmal über die A3 und einen kleinen Anstieg hoch, dann stehe ich vor der Wolfsburg. Das Jugendstil-Gebäude wurde 1906 gebaut und ist heute eine katholische Akademie.

Ab hier folge ich dem "M", was ich auch an vielen Bäumen oder Pfählen vorfinde.

Es geht konstant Richtung Süden. Teilweise sind die Wege mir unbekannt, obwohl ich ja hier einige Geocaches ausgelegt habe. Aber immer wieder kreuze ich dann auch bekannte Stellen, die ich auf diese Weise auch noch nie erlaufen habe.

Noch ist der Himmel nur bedeckt und ab und an fällt nur leichter Regen. Bis auf zwei Hundebesitzer ist um diese frühe Uhrzeit keine Menschenseele unterwegs. Ich esse meine erste Brezel und bin guter Dinge. Die Sache sollte laufen. Die Vögel zwitschern in den Bäumen und bilden die passende Hintergrundmusik für mein Vorhaben.

Über Duisburg-Bissingheim erreiche ich dann mein erstes Etappenziel: den Entenfang.

 

 

 

Weiter nach Breitscheid

Der Entenfang ist schnell umrundet.

Hier gibt es eine Wohnanlage, in der Dauercamper dem Wetter trotzen. Der Hund muss eben auch an solchen Tagen Gassi geführt werden.

Nun geht es wieder in den Wald zurück.

Grün und braun dominieren den etwas tristen Tag. Das wird sich auch bis zum Ende des Tages nicht mehr ändern, denn die Sonne hat heute keine Chance gegen die dichten Wolken.

Hier beginnt nun Ratingen und prompt biege ich einmal falsch ab und brauche einige Minuten um wieder auf den Rundwanderweg zurückzufinden.

Dann erreiche ich gegen 11 Uhr Selbeck. Jetzt bin ich am äußersten Eck von Mülheim angekommen. Zwei Golfer üben ihre Fertigkeiten. Nicht weit von hier habe ich meinen Zivildienst geleistet (Theodor-Fliedner-Werk).

Aber nun macht der Weg einen weiten Schlenker nach Ratingen-Breitscheid.

Es geht zwischen Feldern weit dahin - und ich bin gespannt, wie der Weg nach Essen-Kettwig weitergehen soll.

 

 

 

Abseits des Weges

Ratingen-Breitscheid wird kurz geschnitten.

Hier erkenne ich eine Teilstrecke des 24h-Laufes von Breitscheid wieder. Aber es sind nur knapp 300 Meter, dann geht es schon wieder links ab auf einen Trampelpfad. Nun kommt ein großes offenes Feld Richtung Mintarder Berg und es setzt starker Regen ein, der fast waagerecht fällt - sehr ungemütlich. 

Ich schlage mich in den Wald, wo zumindest der Wind deutlich geringer ist. Dafür müssen umgefallene Bäume überklettert werden - man kann nicht alles haben. Steil bergab erreiche ich die Landstrasse nach Kettwig und wenig später sogar einen alten Reitweg, so dass ich an der Hauptverkehrsstrasse nicht um mein Leben führten muss.

Vorbei an alten Schlössern erreiche ich am späteren Mittag Essen-Kettwig. Hier hätte ich auch Proviant nachkaufen können, aber ich habe genug dabei.

 

 

 

Der letzte Abschnitt wird nochmal hart

In Kettwig geht es über die Ruhr und sofort scharf nach links. Immer am Wasser entlang Richtung Ruhrtalbrücke.

Ab hier kenne ich mich aus - habe ich zumindest gedacht. Ich laufe durch die Richthofensiedlung und habe das Gefühl, dass ich jetzt nur noch im Zick-Zack laufe. Mannomann, was macht der Weg jetzt zwischen den Feldern für Umwege. Jetzt geht es wieder steil bergab , Richtung Ruhr. Hallo??? Das ist doch die völlig falsche Richtung. Es beginnt stark zu regnen und zwar von vorne. Richtig übel. Langsam reicht's mir.

Bei schönem Wetter ist das sicher kein Problem und macht Spaß, aber heute ...

Meine Regenkleidung scheint so langsam auch aufzugeben. Dann kenne ich mich wieder auf und bin 15 Minuten später endlich am Flughafen. Jetzt wird alles gut. Der rechte Fuß schmerzt, da der Schuh seit Stunden auf den Rist drückt.

Auf der letzten Metern über die Heimaterde setzt dann noch ein echter Wolkenbruch ein. Aber jetzt ist es dann auch egal. Mein Ziel ist nah und um 16.03h ist die heutige Runde beendet.

45 Kilometer war ich unterwegs. Fast 2 Liter habe ich getrunken.

Es war eine schöne Tour bei mäßigem Wetter. 
Beim nächsten Rundwanderweg wird es hoffentlich wärmer und sonniger sein!