Bottroper Ultralauf Festival

Wie weit bist Du bereit zu gehen?

Bereits am Freitag berichtete Kirsten Althoff im Bürgerhaus Batenbrock über ihr Wüstenabenteuer in Namibia und ihren völlig überraschenden Gewinn der Frauenwertung.

So etwas höre ich mir immer gerne an und versuche davon auch etwas für mich selber abzuleiten.

Es war ein netter kurzweiliger Abend unter Gleichgesinnten.

 

Zwischendurch ein Volkslauf an der Ruhr

Für den ASV Duisburg galt es aber zwischendurch beim Mülheimer Ruhrauenlauf Flagge zu zeigen.

Der 5km-Kurs führte auf meist asphaltierten Wegen durch die Saarner Auen.

Durch die herauskommende Sonne war es unerwartet warm und doch recht anstregend.

Meine persönliche Leistung von knapp unter 25 Minuten war nichts Besonderes, aber es kamen auch noch ASV-ler nach mir ins Ziel, denen die Bedingungen auch nicht entgegenkamen.

Insgesamt war es eine schöne Veranstaltung und eine gute Wahl für den ASV-Laufcup.

 

 

Unerwarteter Lauf aufs Treppchen

Kurz umgezogen und leicht erfrischt ging es dann wieder zurück nach Bottrop. Rund 200 Läufer aus sechs Ländern gingen über drei Distanzen an den Start.

 

Die Suche nach dem Parkplatz gestaltete sich etwas schwierig, aber letztlich wurde ich an der Hauptstraße fündig und konnte schon die 6h- und 24h-Läufer im Park ihre Runden drehen sehen.

Bei der Startnummernausgabe gab es dann die erste Überraschung: meine Startnummer war bereits vergeben. Nun gut, dann bin ich also als 2525 unterwegs. Meine Bedenken, ob dann auch mein richtiger Name bei der Zeitmessung angezeigt wird, war völlig unbegründet. Alles lief korrekt und reibungslos.

 

Punkt 19 Uhr ging es los mit dem Rennen. Die 1,258km lange Runde führte durch den Park und war fast flach. Wenn man hier viele Stunden läuft, fällt einem dann auch jeder minimale  Anstieg auf.

Die Temperaturen waren gut, deutlich besser als vorher noch in Mülheim. Anfangs gab es auch noch viel Unterstützung durch Zuschauer und 6-Stunden-Läufer, aber irgendwann setzt dann langsam die Nacht ein und es wird ruhiger.

In den Anfangsstunden lief ich immer eine 10er-Runde oder 11er-Runde. Die Verpflegung direkt nach der Zeitnahme war gut und abwechslungsreich. Irgendwann in der Nacht stellte ich dann fest, dass man sich auch Haferschleim bestellen kann (war lecker).

Bis auf wenige junge Nachtschwärmer war in der Nacht kaum noch Publikum unterwegs. Ich lag konstant auf dem 20.Platz und bestaunte in jeder Runde das nahe gelegene, beleuchtete Tetraeder.

 

Als es in der Nacht etwas monoton wurde, setzte ich meinen MP3-Player auf. So ging es konstant mit etwas langsamer werdenden Rundenzeiten weiter. Der erste Marathon war noch ziemlich genau 6 Stunden absolviert.

Das hört sich jetzt ziemlich langsam an, aber eine Streckenabschnitte waren im Dunkeln nur spärlich beleuchtet. Einmal stolperte ich, aber konnte zum Glück einen Sturz vermeiden.

Es wurde nun frischer und ich lief in dünner Laufjacke weiter. Aber mir war jetzt schon klar, dass ich nicht auf 84 Kilometer kommen würde.

Das war ein kleines Motivationsloch und als ich gerade schon darüber nachdachte, ob ich mich ins Auto zum Schlafen legen sollte, ging es plötzlich aufwärts.

Platz 19, Platz 18, ... und AK Platz 3.

Das waren doch mal gute Aussichten, die es zu verteidigen galt.

Irgendwann am frühen Morgen war ich dann sogar kurzzeitig auf Platz 14. Wahnsinn!!!

Da ich ohne Uhr lief, konnte ich die Uhrzeit nur ahnen, aber schließlich wurde es hell. Lydia Dornbos aus den Niederlanden zog immer noch kontinuierlich an mir vorbei und sollte die Frauenwertung klar gewinnen.

Jetzt konnte es ja nur noch eine knappe Stunde bis zur Schlußsirene sein. Plötzlich war ich nur noch auf Platz15, d.h. irgendjemand machte noch richtig Boden auf mich gut.

Ich wollte meinen Treppchen-Platz auf jeden Fall verteidigen und gab nochmal wirklich alles. Dann erfolgte die erlösende Sirene und die restlichen Meter wurden vermessen. YES, dann sollte gereicht haben.

 

Bis zur Siegerehrung gab es dann erstmal eine heisse Dusche und ein leckeres Frühstück.

77 Kilometer sind es am Ende geworden.

Darauf bin ich stolz und mit meiner Leistung zufrieden.

Bei der schönen Siegerehrung spendete ich noch alte Laufsachen für den guten Zweck .

DUV-Sportwart Michael Irrgang lobte alle Teilnehmen für ihre guten Leistungen und richtete den Blick schon mal auf 2018. Dann gibt es an gleicher Stelle die Deutschen Meisterschaften.

 

 

 

 

Eine sehr schöne Veranstaltungen mit tollen Helfern, besonders am VP.