Bericht Röntgenlauf (30.10.2011)

In den letzten Jahren war ich im Oktober immer im Urlaub (Nepal und Ostafrika), aber dieses Jahr war endlich ein Start beim berühmten Röntgenlauf möglich. Der Drachenlauf vom letzten Wochenende steckte mir noch etwas in den Knochen, aber dem Ruf ins Bergische Land konnte ich nicht wiederstehen.

So kam ich gegen 16.30h am Hackenberg an. Wie erwartet war alles vorbildlich zu finden und ich fühlte mich bestens aufgehoben. Sehr gefreut habe ich mich über das Wiedersehen mit Andrea und Kay, mit denen ich dieses Jahr ja schon einige Läufe bestreiten durfte. Nach einem sehr guten Essen auf der Pasta-Party ging es zur Übernachtung in die Hilda-Heinemann-Schule für eine kurze Nacht.

Der nächste Morgen begrüsste uns mit nassem Boden und bedeckten Himmel. Glücklicherweise sollte es dabei bleiben und kein weiterer Regen hinzukommen. An den Startunterlagen traf ich dann auch auf Frank Buka, der vor zwei Wochen beim Rothaarsteig Marathon einen grandiosen 5.Platz erreicht hatte. Was würde der Ausdauerathlet wohl heute erreichen können? Nach einem kurzen Frühstück an der Marathonmesse ging es dann zur Läuferandacht und danach Richtung Start.

 

 

Im Bergischen Land geht es auf und ab

Um 8.30h erfolgt der Start und alle Läufer gehen gemeinsam auf die Strecke. Die Ambitionierten legen ein gewagtes Tempo vor, während ein Grossteil doch eher konservativ startet. Auf der Einführungsrunde in Remscheid kommt man sich irgendwann entgegen und hat so einen Eindruck vom Tempo, das vorne angeschlagen wird. Schliesslich geht es in ländliche Gebiete, über Felder und schliesslich in den Wald. Die Ausblicke sind schön und die Farbenpracht der Bäume beeindruckend. Wenn wir auf Publikum treffen, ist die Begeisterung und Unterstützung warmherzig und spornt weiter an. Dank guter Verpflegung und ausgezeichneter Beschilderung kann man den Lauf richtig geniessen. Bei Km14 erreichen mich Andrea und Kay. Und so erfahre ich von ihrem Radiointerview beim Hessischen Rundfunk (nach dem Laufprogramm 2011 auch mehr als verdient) und wir tauschen uns über geplante Läufe für das kommende Jahr aus. So kommen wir gut voran. Die Prosecco-Bar bei km18 lasse ich aus und erreiche in 2:23h die Halbmarathonmarke. Während hier für viele Läufer Schluss ist, geht es für mich natürlich weiter! 

 

 

Nach dem Halbmarathon geht es erst richtig los

Die strecke wird nun leerer, nachdem die Halbmarathonläufer fertig sind. War es vorher schon angenehm ruhig, wird es nun noch entspannter. Das Rennen fliesst nun angenehm dahin, auch wenn ich nicht mit so vielen kleinen, gemeinen Anstiegen gerechnet habe. Ich kann mir ein Schmunzeln nicht verkneifen, als ein Strassenschild wirklich den Namen "Berg" trägt. Das passt.

Ich erreiche den seilversicherten Anstieg, der zwar steil, aber machbar ist und folge den anderen Läufern durch die bunten Wälder. Nun treffen wir sogar vereinzelt auf Spaziergänger.

Durch die Bäume schimmert die Müngstener Brücke, Deutschlands höchste Einsenbahnbrücke. Leider erhalte ich während des Laufs keinen freien Blick auf die Brücke, aber auch so ist der Anblick schon sehr beeindruckend. Am Verpflegungsstand bei km34 merke mich meine Beine nun schon erheblich. Mir fehlt das Training im hügeligem Gelände. Nichtdestotrotz bin ich auf Kurs und als das Schild "noch 1 km" auftaucht, gebe ich nochmal Gas. Das Eschbachtal taucht auf und Applaus für den jeden Läufer brandet auf. Nach 5:06h bin ich im Ziel. Die 540 Höhenmeter haben sich nach deutlich mehr angefühlt.

Nach dem Verzehr einer Marathonschnecke bringt mich der Pendelbus zum Start zurück. Hier treffe ich Frank Buka wieder, der einen herausragenden 6.Platz über 63,3 km belegte. An dieser Stelle nochmal herzlichen Glückwunsch zur fantastischen Leistung und gute Erholung in der Eifel. Überragende Leistung, Frank!!!

Ich bin froh, dass es einen Massageservice gibt. Der schönste Abschnitt des Tages macht die müden Beine wieder etwas frischer.

 

Der Röntgenlauf war ein echtes Erlebnis. Vielen Dank an alle Helfer, die die tolle Veranstaltung möglich gemacht haben. Es war ein würdiger Jahresabschluss für das Läuferjahr 2011. Ich komme gerne wieder!