Bei den 4Trails sagte der Gripmaster zu mir, ich solle nach St. Wendel kommen. Das wird immer eine grosse Gaudi. Ok, dann bin ich dabei und reise Freitag Mittag mit leichten Halsschmerzen Richtung Saarland ab. Vier Stunden, drei Salbei-Bonbons, drei Staus und zehn Baustellen später bin ich angekommen und St. Wendel begrüsst mich festlich geschmückt. Nett schaut's aus, hier kann man sich wohlfühlen. 134 ist meine Startnummer und mein ständiger Begleiter für die kommenden drei Tage.
Der CityNight-Sprint startet um 19h. Alle 10 Sekunden geht ein Starter auf die 3,1km lange Runde. Der Kurs ist kurze Anstiege und sehr viele Richtungswechsel. Direkt vor mir startet die Sauerländerin Anne Gerlach, die heute Vierte wird und als Gesamtdritte stark auftrumpft.
12:48 Minuten benötige ich. Ein schöner, flotter Kurs, der richtig Spaß macht, auch wenn ich einige Stellen als Ortsfremder etwas zu düster fand um Vollgas zu geben.
Nach der sehr guten Pasta-Party suche ich mein Nachtlager in der Turnhalle auf, die wir mit knapp 20 Leuten bevölkern.
Das Wetter präsentiert sich sonnig, als es um 12h auf den Spiemont-Trail geht. Die Pflichtausrüstung wird aufgrund des guten Wetters nicht benötigt und ich nehme mir vier kleine Trinkflaschen mit, die ich später auch noch brauchen werde.
Das abgebildete Streckenprofil spricht Bände: viele knackige Anstiege, abgelegene Trails und anspruchsvolles Gelände. Das Zeilimit beim vierten Verpflegungsstand unterbiete ich um eine Stunde, allerdings bich ich auch etwas zu schnell angegangen. Die letzten 10km werden lang, ein Wadenkrampf kündigt sich an und ich nehme etwas Tempo raus. So geht es einigermassen und sich kann zum Schluss hin sogar noch ein paar Läufer überholen. In 3:23h komme ich als 54. in der Männerwertung ins Ziel.
Ich bin geschafft und brauche dringend Erholung und neue Energie, denn morgen wird es nicht leichter werden. Am Abend gibt es neben der Pasta-Party auch noch Regen, so dass der dritte Tag richtig matschig werden wird. Der Streckenchef gratuliert allen Teilnehmern zu der aussergewöhnlichen sportlichen Leistung. Recht hat er! Den Essenstisch teile ich mir mit den Stuttgartern Fabian Schenkenburger, Benoit Charles-Mangeon und Anja Maurer, die alle drei unglaublich schnell unterwegs sind. Wahnsinn, welche Zeiten sie laufen!
Dann also zum Finale noch ein Halbmarathon. Es geht früher los und meine Beine sind schon schwer, das kann heute lustig werden: matschige Trails, steile Anstiege und müde Beine sind die heutigen Zutaten.
Das ZDF filmt als ich zum Start komme. Es ist kühl und trocken, so dass ich nur 2 kleine Flaschen mitnehme und mir schwöre, dass ich nicht wieder so schnell angehen werde!
Ich laufe ein konstantes Tempo und finde ganz gut in den Lauf rein. Bei km8 macht sich erstmals die rechte Oberschenkelinnenseite bemerkbar. Na gut, noch 13km beissen und möglichst ohne Sturz durchkommen. Viele Passagen sind sehr matschig, jetzt machen sich die Trailschuhe bezahlt. Bei zu steilen Abstiegen nehme ich das Tempo raus und laufe lieber auf Sicherheit.
Ab km13 habe ich zwei gute Mitläufer gefunden. Wir laufen als Einheit ein gleichmässiges Tempo und ziehen uns gegenseitig bis zum letzten Verpflegungsstand. Ein kurzer Schluck genügt mir vollkommen und ich gebe nochmal alles. So macht das Laufen Spaß: langsam starten und dann ordentlich überholen. 2:25h benötige ich am Ende für den schönen Halbmarathon. Damit habe ich mich auf den 50.Platz verbessert und bin hochzufrieden.
Was für ein tolles Wochenende!
Die abschliessende Siegerehrung auf der Pasta-Party wird zur Jubelfeier. Anja wird Gesamtzweite, Fabian und Benoit landen knapp hinter dem Treppchen. Der Bürgermeister spendiert Kaffe und Kuchen für alle. Ein Wahnsinn! Ich komme gerne wieder!!!
OFFIZIELLES VIDEO: