Im Internet stiess ich im Sommer auf eine Notiz "die Legende ist zurück", die mich zum Drachenlauf führte.
Relativ schnell war ich sicher, dass ich da mitmachen wollte, schliesslich führte die Strecke über die schönsten Gipfel des Siebengebirges:
Am Sonntag, 23.Oktober, stand der Lauf auf dem Programm. Seit meiner Rückkehr aus der Hohen Tatra vier Wochen zuvor, hatte ich gut trainiert und wollte den Berglauf möglichst unter 3 Stunden
finishen.
Da die Anreise für mich doch etwas weiter war, stand der Mond beim Aufstehen noch als Sichel am Himmel. Wie erwartet kündigte sich ein schöner Tag an.
Als ich gegen 9.15h in Königswinter-Thomasberg eintraf, zeigte das Thermometer 3,5°C. Puh, dass kann aber eine frische Veranstaltung werden. Soll ich wirklich ohne Handschuhe laufen? Bestimmt
wird es ja noch wärmer werden, spätestens beim ersten Anstieg.
Um 11.15h ging es mit kurzer Verspätung los. Dank der ausführlichen Beschreibung auf der Veranstalterseite wusste ich, was mich erwarten wird und mit welcher Taktik die fünf Berge angegangen
werden sollten. Ich wählte ein konservatives Anfangstempo und ging den grossen Ölberg (immerhin ein 2,7km langer Anstieg) mit der nötigen Zurückhaltung an.
Danach ging es abwärts und ein umgefallener Baumstamm musste übersprungen werden. Nachdem dann die Seufzerbrücke erreicht war, begann der nächste Anstieg zum Lohrberg, denn ich gut meisterte. Bei
km9 ging ich nach ca. 1 Stunde durch. Also lag ich noch gut im Plan.
Nach der 2.Verpflegungsstelle ging es sehr steil hinauf zur Löwenburg. Der zeitweise sehr steinige Pfad machte die Mühen nicht besser, doch der Ausblick von oben und die entgegen kommenden Läufer
gaben neue Kraft für die weitere Strecke.
Kurz vor dem Milchhäuschen knickte ich mit dem rechten Knöchel um, konnte aber zum Glück sofort ohne Probleme weiterlaufen. Ich versuchte nun möglichst am Rand zu laufen, wo nicht so viele Steine
liegen.
Das Wetter ist ausgezeichnet und ausser uns Läufern sind auch viel Wanderer unterwegs. So macht das Laufen richtig Spass. Die Strecke ist wunderbar ausgeschildert und am Drachenschloss (km 16)
geht es auf Serpentinen abwärts. Das Schloss steht prächtig über dem Rhein und es sieht fantastisch aus.
Aber weiter gehts abwärts. Mit der nächsten Verpflegungsstelle schaue ich staunend nach oben. Jetzt geht es aber nochmal gewaltig nach oben. So werden die nächsten rund 2,5km zu einer harten
Probe. Die Waden schmerzen und der Rücken zwickt, als ich Sambatrommeln höre. Dann kann ich ja nicht mehr weit sein. Oben erwartete die Läufer eine tolle Stimmung und ein Becher Sekt (ich wählte
dann doch lieber 2 Becher "Energie"). So, jetzt blieben mir noch 29 Minuten für die letzten fünf Kilometer, also nochmal beissen!
Auf den letzten Kilometern verliess die Strecke den Wald und die Sicht wurde wieder weiter. Während ich noch gegen die 3-Stunden-Grenze kämpfte und einige Läufer überholte, überlegte ich mir ein
Fazit, ob es überhaupt etwas zu beanstanden gäbe, an diesem tollem Lauf. Mir fällt nichts ein!
Bei km26 kam ein letzter kleiner Hügel und danach ging es nur noch gerade Richtung Ziel. Jetzt war ich mir sicher unter 3 Stunden zu bleiben. Mein Zieleinlauf wurde begeistert bejubelt und vor
lauter Menschen und Emotionen vergesse ich mein Uhr zu stoppen. Oje, eine gute 2:58h ist es geworden. Im Ziel gibt es neben guter Verpflegung und der Finisher-Medaille auch noch ein
Windstopper-Tuch mit Drachen. Laufherz, was willst Du mehr?
Mein herzlicher Dank gilt dem tollem Drachenlauf-Team und allen Helfern, die einen super Job gemacht haben. Ich habe wirklich nichts, was ich Euch als Verbesserungsvorschlag nennen könnte. Macht
weiter so!
Wer am Ende der Saison nochmal einen anspruchsvollen Lauf machen möchte, liegt beim Drachenlauf genau richtig.