Nachdem es in den letzten Tagen im Ruhrgebiet nur geregnet hatte, fuhr ich am Freitag mit gemischten Gefühlen ins Saarland. Würde die Strecke trocken sein oder würde der Regen das Rennen noch anspruchsvoller machen? Glücklicherweise waren die Gedanken unbegründet, denn vor Ort sah alles prima aus. Gegen 21h kam ich am Startbereich an und konnte mein Zelt bei den letzten Sonnenstrahlen aufbauen. Es folgte eine kühle Nacht und die Vorfreude auf den anstehenden Wettkampf.
Am nächsten Morgen gab es erstmal Frühstück, das im Startpreis inklusive war und ein Wiedersehen mit einigen bekannten Gesichtern vom SH-Supertrail vor sechs Wochen. Insbesondere auf Andrea und Kay hatte ich mich gefreut, die nach den 4-Trails-Rennen hier einen weiteren Wettkampf von ihrem gewaltigen Jahresplan umsetzen wollten (an dieser Stelle nochmal viel Glück für die weiteren Läufe!). Nach einer Gedenkminute für den 2010 auf der Strecke verstorbenen Läufer ging es um 8.15h los.
Wie man auf dem Streckenbild bereits erkennen kann, ging es auf der 21,8km-Runde selten mal flach dahin. Irgendeinen Hügel geht es immer hoch oder runter.
Die Strecke führte nur auf Naturwegen (Wald, Schotter und Sand) mit Treppen uns Stegen durch einen wunderschöne Landschaft und war bestens gekennzeichnet. Wenn man nicht ganz blind lief, war ein
Verlaufen trotz der Abgeschiedenheit ausgeschlossen.
Ich lief mit etwa 1l Flüssigkeit im Camelbag und kam anfangs gut voran. Die Höhenmeter waren für mich als Flachländer sehr anstregend und die anspruchsvolle Strecke forderte meine ganze
Aufmerksamkeit. Mehrfach stürzten in meiner Nähe Läufer über Wurzeln, was ich auf jeden Fall vermeiden wollte.
In 2:48h hatte ich die erste Runde absolviert und bereits einiges an Kraft auf der Strecke gelassen.
Auf der zweiten Runde kam bei Km24 der Läufer Stevie näher. Wir spornten uns auf der restlichen Runde gegenseitig an und es gelang mir an ihm dran zu bleiben und bei Km42 sogar
vorbeizuziehen.
Die letzten Meter wurden nochmal richtig hart, doch mit Salz und dem Rest aus dem Camelbag, ehe ich nach 43,6km und 1800 Höhenmetern in 6:14h als 34. über die Marathondistanz ins Ziel lief.
Im Ziel hatte ich dann noch ein interessantes Gespräch mit Frank Buka, dem ich zu seinem zweiten Platz im Ultra-Rennen gratulierte. Der Sauerländer erzählte mir von seinem Training und seinem
56.Platz beim 101km-Rennen gegen die Weltspitze an der Zugspitze vor drei Wochen. Ein sympathischer Athlet, der in einer anderen Liga läuft.
Insgesamt war der Lauf ein voller Erfolg. Glücklicherweise bin ich diesmal ohne Blasen durchgekommen. Vielen Dank an Organisator Robert Feller und sein Team, die ein wirklich tolles Rennen
veranstaltet haben. Ich kann den anspruchsvollen Lauf nur empfehlen und dass ich für mein Finish sogar noch ein Präsent bekommen habe, war die Sahnehaube auf einem schönen Tag!