Allgäu Panorama Marathon (42km, 1550 HM)

Bereits am Samstag Nachmittag treffe ich in Sonthofen ein. Es gibt nicht nur ein wunderschönes Bergpanorama zu bewundern, sondern viel Sonne und Wärme. Passend zum grossen Laufwochenende hat das Wetter umgeschlagen und den Regen verbandt. Auf dem Parkplatz stehen schon einige Wohnmobile, denn da es morgen für viele ja schon um 6h losgeht und die Deutsche Meisterschaft ansteht, reist man lieber früher an.
In der Markthalle Sonthofen gibt es die Startunterlagen und ich bekomme gerade noch die letzten Nudeln, da der Andrang und das Interesse gross sind. Nach einer kurzen Lagebesprechung, treffe ich Andrea und Kay wieder, die den Marathon als Test für den TransalpineRun wahrnehmen und besuche noch die Laufmesse.
Zurück am Auto nimmt die Hitze langsam ab und ich mache es mir für eine kurze Nacht im Auto bequem.

 

 

Der Renntag ist da. Jetzt wird sich zeigen, ob ich der Herausforderung gewachsen bin. Zum Glück bemerke ich noch, dass ich den Laufchip im Auto vergessen habe und spätestens jetzt bin ich hellwach. Kurz vor dem Start appeliert der Redner an die Vernunft der Läufer lieber aufzugeben, falls es in den Bergen zu Problemen kommen sollte.
Die ersten 2km gehen noch flach dahin und sind zum Einrollen bestens geeignet. In der Sonne ist es jetzt schon warm und dabei haben die langen Anstiege ja noch nicht mal begonnen. Nun beginnt der lange Anstieg. Für einen Flachländer ist das nicht gerade einfach, aber ich schwimme mit der Masse mit. Etwa bei km10 (1:27h) steht auf der rechten Seite ein Zuschauer und ruft mir zu, dass der Erste hier bereits vor 40 Minuten durchgegangen ist. Wahnsinn, was vorne für ein Tempo gelaufen wird.

Die Anstrengung wird immer grösser und ich bin heilfroh als der erste Gipfel endlich erreicht ist. Jetzt geht es abwärts und ich muss aufpassen, dass ich nicht stürze. Die andere Belastung tut den Muskeln gut und ich verbessere mich um ein paar Plätze. Wobei die Platzierung mir eigentlich egal ist. 

Für die ersten 20km habe ich 3:01h benötigt, das wird ein langer Tag werden. Dann beginnt eine Phase, in der die Strecke auf asphaltierten Wegen konstant bergab führt. Hier mache ich Tempo und komme erfreulich gut voran. Nur ist mein linker Schuh plötzlich zu klein. Die Zehen drücken die ganze Zeit gegen die Sohle, das kann nicht lange gut gehen.

 

 

 

 

 

Die letzten Kilometer werden zur Hitzeschlacht

Gegen die Hitze nehme ich jede Stunde eine Salztablette und trinke so gut es geht. Glücklicherweise kommen mir immer wieder Radfahrer entgegen, die mich aufmuntern und mir Mut zusprechen. Ich versuche immer noch unter 6 Stunden zu finishen. Das wird schwierig werden, aber noch ist es möglich.

Nach dem letzten Anstieg (km 33) liegt ein Läufer vom LC Duisburg auf der Bank. Da er meine Hilfe nicht benötigt, kann ich weiterlaufen. Nun benutze ich meinen MP3-Player um auf der flachen, heissen Strecke einen Rhythmus zu finden. Das klappt auch so gut, dass ich schliesslich wieder an eine Gruppe Anschluss finde.

Die letzten Kilometer geht es am Fluss entlang in der prallen Sonne. Nun muss ich durchziehen und sehe vom weitem endlich das Stadion, also nochmal etwas beschleunigen. 500m vor dem Ziel überhole ich nochmal 4 Läufer und habe es endlich geschafft! 5:55:18h ist meine Zielzeit und bedeutet Platz 152 (Platz 20 in meiner Altersklasse). Drei Dinge braucht der glückliche Finisher im Ziel: Schatten, Wasser und eine Massage!

 

Fazit:

Gerade durch die heissen Temperaturen war es sehr anspruchsvoll. Trotz der Strapazen war es ein tolles Rennen in imposanter Kulisse. Ich kann es wirklich weiterempfehlen!