Die Fahrt nach Iserlohn ging schnell und etwas aufgeregt war ich auch, ob ich meinen ersten langen Zeitlauf gut meistern würde.
Die Leistung eine Woche vorher beim Düsseldorf Marathon war ok, auch wenn ich die Nachwirkungen des Sächsischen Everest Treppenmarathons immer noch spürte. Naja, auf der 1,78km-Runde wirst Du einfach laufen, solange es geht und Spaß macht, danach machst Du einfach Schluß. Das war das Motto!
Zum Glück war das Wetter trocken und zumindest die Bedingungen waren optimal. Vor dem Start um 12 Uhr blieb noch genug Zeit die Anlage zu besichtigen und sich ein bisschen umzusehen und alte Bekannte zu begrüssen. Kurz vor dem Start fand mein kleiner Gepäckbeutel mit Wechselkleidung Asyl bei den Endorphinjunkies, die ganz professionell mit Pavillons, Grill und Liegenstühlen angereist waren.
Um 12 Uhr gingen dann die 6h- und 24h-Läufer gemeinsam an den Start. Zu erkennen an den unterschiedlichen Startnummern, was mir allerdings erst später auffiel. Die ersten 3-4 Runden gehen flott, mal lernt die Strecke kennen und geniesst das Wetter. Dann kennt man jeden Stein und Grashalm unterwegs und läuft das Rennen mit dem Kopf.
Nach einigen Stunden schmerzen meine Beine doch ziemlich. Ich nehme Tempo raus, baue immer wieder Gehpausen ein und bin einige Runden mit Frank Buka gemeinsam unterwegs, der sich entschliess das Rennen frühzeitig abzubrechen, sonst wäre er sicher weit vor mir gelandet.
Dann kommt der Abend und die Nacht. Es wird empfindlich kalt (3°C) und ich ziehe Mütze und Laufjacke an. Die Strecke ist gut beleuchtet und nur durch Müdigkeit kann man sich hier verlaufen oder verletzten. Ich laufe einigermassen konstante Rundenzeiten, auch wenn es nun doch sehr zäh wird. So richtig möchten weder Kopf noch Körper mehr. Mein Ziel sind nur noch die 100km (56 Runden) zu vollenden, was mir auch kurz nach 2 Uhr gelingt. Mehr war heute definitiv nicht möglich!
Lustigerweise sind 14:07:34 sogar eine Verbesserung meiner 100km-Zeit um 80 Minuten. Trotz all der Schmerzen. Was nun noch folgt ist eine kurze Massage und der Heimweg.
Es war eine schöne Veranstaltung. Sollte ich nochmal kommen, dann ohne Treppemarathon in den Beinen. Mal sehen, was dann möglich ist!