Ägypten - Abu Simbel

Die sagenhaften Felsentempel

Der heutige Tag steht ganz im Zeichen von Abu Simbel.

Wer den Mythos erleben will, muss früh aufstehen.

Mitten in der Nacht beginnt die Busfahrt, die uns weit in die Wüste Nubiens führt. Rund 20 Kilometer sind es von Abu Simbel noch bis zur Grenze des Sudans. 

Es ist empfindlich kalt, doch als sich die Sonne langsam am Horizont zeigt, steigt auch die Temperatur.

Auf dem letzten Kilometern vor Abu Simbel zeigen sich in der Wüste sogar grüne Flecken. Hier laufen landwirtschaftliche Experimente, wie uns Mohammed aufklärt. Erstaunlich, was heute alles möglich ist.

 

Genauso wie der Tempel von Philae am Vortrag steht auch hier die Tempelanlage nicht mehr an ihrem originalen Platz, sondern musste dem gestautem Wasser weichen. Ursprünglich unter Ramses ||. im 13.Jahrhundert v.Chr. errichtet, wurde es in den 1960er Jahren abgetragen und auf der Hochebene am Ufer des Nassersees wieder aufgebaut.

 

Wir erreichen die Tempelanlage sehr früh, so dass die Einlasskontrollen blitzschnell erledigt sind. Nun folgt man einem Steinweg leicht bergab und erblickt unter sich den Nassersee. Nachdem man nun der leichten Linkskurve bergab folgt, entpumpt sich der riesige Felsen linker Hand als Rückseite des Großen Tempels.

Und ehe man sich versieht, steht man vor dem weltberühmten Tempelfassade, die wohl ähnlich bekannt ist, wie die Chinesische Mauer oder das Taj Mahal.

Halleluja, das kam jetzt plötzlich. Darauf bin ich irgendwie noch gar nicht vorbereitet gewesen.

Die beeindruckenden Kolossalstatuen stellen den großen Herrschen Ramses ||. in verschiedenen Lebensabschnitten dar, weiß Mohammed zu berichten. Die Erläuterungen müssen hier draußen an der frischen Luft erfolgen, das Tempelinnere darf nur auf eigene Faust erkundet werden.

Ramses ||. herrschte knapp 66 Jahre im 13.Jahrhundert v.Chr. . Da kann man wirklich von unterschiedlichen Lebensabschnitten reden. Wenn Du Dich fragen solltest, wo der zweite Kopf geblieben ist, kann ich helfen: dieser liegt am Fuße der Statue, nachdem er im 34.Regierungsjahr des Pharao einem Erdbeben zum Opfer fiel.

Das Innere des Großen Tempels ist auch extrem beeindruckend: man läuft zunächst durch die große Pfeilerhalle mit Königsstatuen, die Spalier stehen. An den Wänden sind gewaltige Kampfszenen dargestellt.

Ganz am Ende kommt man ins Allerheiligste. Hier sitzen Ptah vom Memphis (Erdgott), Amun-Re von Theben, Ramses || und Re-Harachte von Heliopolis.

 

Etwas 150 Meter entfernt liegt der Kleine Tempel, der der Göttin Hathor und Ramses' Gemahlin Nefertari geweiht ist. Neben den sechs großen Figuren der Eingangsfassade fällt in der Tür der Goldene Schlüsel auf, der wunderschön in der Sonne leuchtet. Besonders schön gefallen hat mir im Innenraum hier die Sechs-Pfeiler-Halle, in die man direkt hinein tritt.

Das war ein echtes Erlebnis!!!

 

Auf der langen Rückfahrt nach Assuan bleibt noch genug Zeit um bei einem kurzen Stopp ein weiteres Phänomen zu erleben: eine Fata Morgana in der Mittagshitze der Wüste.

    

 

 

Für mich war Abu Simbel das absolute Highlight der gesamte Reise!