"Wenn einer eine Kreuzfahrt tut, dann kann er was erleben", oder so ähnlich.
Hier möchte ich einmal ein paar Impressionen von unserem schwimmenden Heim, der Tuya, geben.
Es war ein sehr angenehmes Reisen auf dem Schiff. Insgesamt gab es rund 100 Kabinen, eine aufmerksame Crew und sehr gutes Essen. Also alles, was das Herz begehrt! :-)
Auf dem Sonnendeck kann man sehr schön die Landschaft mit den fruchtbaren Ufern an sich vorbeiziehen lassen.
Auf dem Weg Richtung Süden nach Assuan muss auch die Schleuse von Esna durchquert werden. Hier muss der Höhenunterschied durch den Nildamm ausgeglichen werden. Zusätzlich gibt es hier ein reges Treiben an Händler, die Handtücher und andere Textilien anbieten und bei Interesse an Bord werfen. Teilweise lassen sie sich sogar von den großen Kreuzfahrtschiffen mitziehen. Ein echtes Abenteuer!
Hier ein paar Impressionen:
In der Nacht haben wir knapp 85 Kilometer zurückgelegt und wachen am Morgen in Edfu auf.
Der berühmte Tempel gilt als einer der besterhaltenen in Ägypten und ein kleines Stückchen vom Nil entfernt. Und so bietet sich eine Kutschfahrt zum Tempel geradezu an. Insbesondere da die Kutscher von Edfu zu den Bekanntesten des Landes gehören. Die Kutschfahrt dauert knapp 10 Minuten und war für mich ein angenehmes Erlebnis.
Horus bedeutet Falke, und die Tempelanlage von Edfu ist dem lokalen Gott Hor-Bedheti geweiht, dem Horus von Edfu. Deshalb sind die Falken-Statuen vor den Pylonen sehr gefragte Fotomotive.
Der Tempel wurde von 237v.Chr. bis 57 v.Chr. gebaut und hat eine gewaltige und sehr beeindruckende Frontpylone von 70 Metern Breite.
Auch der dahinterliegende Vorhof des Tempels mit insgesamt 32 Säulen ist sehr schön.
An der Außenwänden des Tempels bringt uns Mohammed die Hieroglyphen näher und erklärt, was dort alles geschrieben steht (wenn man es denn lesen kann). Wahnsinn, das war ein echter Augenöffner!
Einigen Gottheiten sind im Laufe der Zeit leider von Ungläubigen die Gesicht verunstaltet worden, aber zum Glück der meiste Teil der Anlage zu dieser Zeit wohl unter Sand, so dass das meiste unversehrt geblieben ist.
Was ein toller Ausflug!
Während der Weiterfahrt hat Mohammed uns auf dem Sonnendeck das Hieroglyphen-Alphabet beigebracht und wir erreichen am späteren Nachmittag den Doppeltempel von Kom Ombo.
Dieser liegt direkt am Nil, ist schon von Weitem zu sehen und dann in einem ganz kurzen Fußmarsch zu erreichen.
Da hier quasi alle Schiffe zeitgleich ankern, ist der Besucheransturm hier etwas größer, aber es auch wenn die Schlangen länger sind, geht es einigermaßen flüssig voran und auf dem Gelände verläuft es sich wieder.
Die Tempelanlage ist eine Besonderheit, denn wie der Name schon sagt, ist sie gleich zwei Gottheiten gewidmet: zum einen Sobek, der Fruchtbarkeitsgott mit Krokodilkopf, und Haroeris, der Himmels- und Kriegsgott, der mit einem Falkenkopf dargestellt wird.
Deshalb gibt es hier auch jede Menge Krokodilabbildungen und sogar etwas abgelegen, ein eigenes Krokodilmuseum, in dem mumifizierte Krokodile ausgestellt werden.
Ganz klares Highlight war hier für mich der mächtige Doppeltempel.
Ich denke, dass mir in der Dunkelheit ganz schöne Fotos gelungen sind. Man sollte nur, gerade bei Dunkelheit, genau drauf achten, wo man hintritt.