Unterwegs in der John Muir Wilderness

Eine Natur wie gemalt

Die Weiterfahrt ist doch etwas beschwerlich. Nachdem alles zusammengepackt ist, geht es um 8.45h los. Zunächst geht es wieder durch den Yosemite NP mit einigen schönen Fotostopps.

Nachdem der Tioga Pass erklommen ist und wir halten für einen kurzen Tankstop am Mono Lake. Den großen Kratersee werden wir zwei Tage später nochmal länger besuchen.

Unser Ziel, die Rock Creek Pack Station, ist um 13.30h erreicht und die Leute auf der Ranch mit knapp 50 Pferden warten schon auf uns. Schnell werden die Pferde gepackt und unsere Gruppe wandert auf dem John Muir Trail durch das Little Lakes Valley. Die Landschaft ist fantastisch und erinnert mich stark an Montana. Schöner Wälder, tolle Seen und bunte Farben - das alles unter blauem Himmel. Ein Traum!

Vorbei am Box Lake und dem Long Lake erreichen wir schließlich unser BaseCamp am Chickenfoot Lake. Peter und Luisa erwarten uns schon. Sie werden sich in den kommenden Tagen um uns kümmern.

Die Zeltplatzsuche gestaltet sich oberhalb des Sees etwas schwierig, da es doch sehr steinig ist, aber schließlich finden wir doch noch einen guten Platz.

Die Zeit bis zum Sonnenuntergang wird zur Körperpflege im See genutzt, der doch ziemlich kühl ist. Sobald es dunkel wird, sinkt die Temperatur rapide und die zwei mitgebrachten Heizpilze erweisen sich als ausgezeichnete Wärmequelle. So klingt der Abend gemütlich aus und dem Geburtstagskind wird auch noch ein Ständchen gebracht.

Der Sternenhimmel ist schön und der aufgehende Vollmond taucht das gesamte Tal in ein tolles Licht.

 

 

 

"Man sollte auch nicht im Kühlschrank essen"

Viel treffender lässt sich das frühe Frühstück nicht kommentieren. Es hat über Nacht gefroren und ohne Sonne ist es sehr kalt. Gesund ist das sicher nicht in dem Eisschrank hier.

Nur gut, dass heute eine lange Wanderung auf dem Programm steht.

Zunächst geht es auf spannenden Pfaden zu den drei Gem Lakes und anschließend hoch zum Morgan Pass. Dass wir hier auf knapp 3000m sind, merke ich spätestens an dem leichten Kopfdruck. Von oben hat man nicht nur einen schönen Blick auf das BaseCamp, sondern auch nach vorne ins Morgan Creek. Der Weg hinab führt uns zuerst zum Upper Morgan Lake (sehr steiniges Ufer) und dann zum Lower Morgan Lake, dessen Ufer eine willkommene Möglichkeit zur Mittagspause sind. Jetzt trennt sich die Gruppe. Mit drei Gleichgesinnten geht es nun ein bisschen steiler. Nachdem der Geröllhang bezwungen ist, geht es im Nachbartal stetig bergauf. Hier wächst fast nichts mehr.

Steine, Steine, Steine. So weit das Auge reicht. Am Rand stehen einige Lüftungsschächte von der ehemaligen Mine.

Fast am Ende des Tals erreichen wir eine Höhle, die auch einen Zugang zur Mine hat. Die Sonne knallt inzwischen gnadenlos. So kommt der Schatten in der Höhle ganz willkommen.

Was sollen wir mit dem angefangenen Nachmittag noch tun????

Wir können ja noch ein ganz kleines Stück weiter aufsteigen. Ja, sicher.

Schnell ist eine Hütte hoch oben am Hang ausgemacht, sicher 300m über uns und schon ist der ursprüngliche Plan und alles andere vergessen. Der Weg wird schmaler, der Fels sehr brüchig, aber irgendwie scheine ich als Einziger etwas Bedenken zu haben. Aber alleine zurückbleiben? Also weiter ....

Nach einiger Kletterei ist dann aber doch knapp 150m unterhalb der Hütte Schluss und ich bin froh, daß die Vernunft gesiegt hat und ich wieder heil unten stehe.

Der Rückweg ist ziemlich lang und zieht sich ordentlich. Als ich endlich wieder am Morgan Pass stehe, ist die Zeit für einen ordentlichen Jauchzer gekommen. :-) Bei manchem macht sich jetzt die Höhe durch Übelkeit bemerkbar, aber auch das wird wieder vergehen.

Ein schöner Tag mit toller Wanderung!

 

 

 

Zurück in die Zivilisation

Der kühle Morgen beginnt mit Reste essen und so gibt es zum Frühstück erstmal eine leckere Reispfanne. Schnell sind die Sachen zusammengepackt und wir warten in der Sonne auf die Cowboys.

Das Wetter ist so gut wie an den Tagen zuvor und es macht Spaß wieder auf dem Trail aus dem Little Lakes Valley herauszulaufen.

An der Pack Station bleibt noch genug Zeit für einige Fotos von der Ranch.

Nachdem wir am frühen Abend unsere Zelte am June Lake aufgeschlagen haben, bleibt noch etwas Zeit für die Erkundung des Mono Lakes.

Der riesige Krater wurde in der Mitte des 20.Jahrhundert angezapft um Wasser bis nach Los Angeles zu transportieren. Die Schilder am Wegesrand dokumentieren eindrucksvoll, wie drastisch dadurch der Wasserstand im See zurückging.

 

So schön und lieblich die Natur in der John Muir Wilderness auch war, der Blick geht Richtung Südosten zu einem Ort der Legende und der Hitze - ins Tal des Todes!