Nachdem wir die Cliff Dwellings geht es weiter in Arizona in Richtung Grand Canyon. Bevor wir allerdings die große Schlucht erreichen, halten wir noch am Little Colorado Canyon.
Dieser Ort hat für die Navajo-Indianer eine große spirituelle Bedeutung, denn sie glauben, dass hier aus dieser Schlucht ihre Kultur in die Welt kam.
Ehe der Little Colorado River und der Colorado River sich im Grand Canyon vereinigen, hat hier auch schon der "Kleine" für einen gewaltigen Canyon gesorgt.
Ohne Maßstab verschwimmen hier die Dimensionen, aber wir schätzen die Canyontiefe hier auf mindestens 600 Meter. Weiterführende Informationen können wir leider nicht finden.
Diese Aussicht ist schön, aber es ist doch Vorsicht geboten, denn an zwei Stellen ist die Absperrung schon weggebrochen oder der gesamte Fels hat bereits nachgegeben. Ein warnender Beweis dafür, dass hier die Erde noch in Bewegung ist.
Unabhängig von der offensichtlichen Gefahr, dass man nicht zu sehr auf das Geländer vertrauen sollte, gibt es viele Fotomotive und Einblicke in die Erdgeschichte.
Ein schöner Vorgeschmack auf den Grand Canyon - so dachten wir und wurden enttäuscht.
Es war wechselhaftes Wetter angekündigt, aber als wir den Grand Canyon Nationalpark an der South Rim betreten, ist die Stimmung bestens.
Nun kommt also eines der ganz großen Naturwunder. So war der Plan, aber sehen tun wir nichts.
Die Wolken hängen komplett in der Schlucht und man kann vielleicht 50 Meter weit blicken.
Was für ein Irrsinn!
Ich erklimme zwar noch den Desert View Watchtower, aber das ändert an der Aussicht rein gar nichts.
So kaufe ich mir wenigstens zwei Postkarten, die den Grand Canyon in seiner ganen Pracht zeigen. An Hubschrauberrundflüge ist bei diesem Wetter natürlich auch nicht zu denken.
So richtig glaubt keiner mehr daran, aber Guide David schlägt vor, noch etwas die South Rim entlang zu fahren.
Erst bringt es auch rein gar nichts, denn die Wolkensuppe und Regenfälle wechseln sich ab. Aber dann kommt doch noch Bewegung in das Stimmungstief: zuerst halten plötzlich viele Wagen an der Strasse. Zwei große Watipis laufen durchs Unterholz und lassen sich durch die Touristen nicht weiter stören.
Wenig später nach rund 30 Kilometer Fahrt öffnet sich tatsächlich der Blick in die Schlucht. Na endlich!!!
Sofort werden alle Fotoapperate gezückt und das Wunder noch festgehalten.
Leichte Wolken hängen vereinzelt immer noch im Canyon, aber die Dimensionen sind trotzdem zu erkennen und sehr beeindruckend.
Wie schön, dass das noch geklappt hat!
Auch wenn der Himmel schon wieder sehr dunkel wird, wer Lust hat, kann noch knapp 2 Kilometer an der South Rim entlang wandern. Bis zum Mather Point. Also die Regenjacke geschnappt und los.
Es geht auf einem asphaltierten Weg dahin und nach einer kurzen Zeit stoßen wir weitere Watipis. Diese sind etwas kleiner, aber sehr zutraulich. Selbstverständlich halten wir Abstand, aber viel weiter als 10 Meter sind sie nicht weg. Sehr schön!
Die Ausblicke in den Grand Canyon sind weiterhin gut, aber richtig schön werden sie erst wieder am Mather Point. Hier ist auch das Visitor Center und man kann im Tal einzelne Wanderwege erkennen, die zum Teil sogar Richtung North Rim rübergehen.
Nun ziehen vermehrt Wolken auf und gerade als wir die Autos erreichen, geht der Platzregen los.
Zu Fuß möchte jetzt keiner mehr unterwegs sein (die armen Watipis). Da haben wir echt Glück gehabt.
Unsere Unterkunft in Williams liegt nochmal 90 Kilometer entfernt, was uns zumindest vor dem Regen fliehen lässt. Hier führte die Route 66 durch und so lassen wir uns die Gelegenheit natürlich nicht entgehen, nochmal in einem typischen Route66-Lokal zu essen. Draußen gibt es Livemusik und als ich nach dem Essen mit Elke das Tanzbein schwingen will, verklingen gerade die letzten Töne von "Sweet Home Alabama" und danach packt der Gitarrist seine Sachen zusammen. Konzert beendet.