Am Abend geht es dann in die Wüste. Auf Kamelen. Wir verlassen die Strasse und laufen offroad immer weiter in die Dünen.
Die Aussicht von oben ist toll. Der einzige Kritikpunkt sind die Jeeps, die den Natureindruck doch etwas stören.
Richtig romantisch geht es im Sonnenuntergang weiter zum Wüstenort Sam, wo wir noch eine traditionellen Abend erleben - mit Tanz und Musik.
Besonders der Eunuch (siehe Video) ist unglaublich gelenkig und scheint komplett schmerzfrei die wildesten Verbiegungen zu machen.
In der Nacht hat es einige Reisende erwischt und Guide Raji besorgt erstmal indische Medikamente, die auch wirklich helfen.
Das ist sinnvoll bei 280km Fahrstrecke.
Es geht nach Jodhpur - die blaue Stadt.
Vor uns liegt das gewaltige Mehrangarth Fort, das 130 Meter über der Stadt thront.
Mit dem sehr guten Audio-Guide kann es jeder auf eigene Faust erkunden und lernt viel über die Geschichte der Maharadschas. Tipp!
Nur einen Steinwurf entfernt befindet sich das Maharadscha-Grabmal Jaswant Thada aus weißem Marmor. Klein, aber sehr fein und schön am See gelegen.
Der abendliche Spaziergang durch die Altstadt ist mehr Stress als Vergnügen, da es doch sehr hektisch ist, aber der bunt beleuchtete Uhrturm von 1912 entschädigt dann doch für den Lärm.
Der 6.Tag ist dann wieder ein Reisetag, der uns nach Udaipur führen soll.
Unterwegs stoppen wir am Motorad-Denkmal eines verunglückten Professor und schauen Bauern dabei zu, wie ihr Ochse Sesamöl mittels mittelalterlicher Mühle erzeugt.
Das heutige Highlight ist der Adinath-Tempel in Ranakpur. Von außen ist es bereits sehr schön, aber mit welcher Detailgenauigkeiten hier die 1444 Säulen verziert worden, macht mich quasi
sprachlos.
Unglaublich, welche Mühen das gekostet haben muss!
Der Tempel ist eine heilige Stätte des Jainismus, den es nur in Indien gibt.
Auch hier gilt: Schuhe müssen draußen bleiben und das Heiligtum darf nicht fotografiert werden.
Aber keine Sorge, hier gibt es Hunderte Fotomotive.
Mit einer historischen Wassermühle und einem umgekippten Laster gibt es unterwegs noch zwei weitere Skurrilitäten, ehe wir am Abend Udaipur am Pichola-See erreichen.
Heute ist das Holi-Festival. Das Fest der Farbe und der Freude, wo man sich weiß kleidet und später wieder bunt nach Hause zurückkommt.
Guide Raji hat uns davor gewarnt, da einige Kinder Autolacke sprühen statt die teureren abwaschbaren Farben und es echt gefährlich werden könnte.
Ausserdem würde wegen des Feiertags sowieso keine Chance bestehen per Taxi in die Innenstadt zu kommen.
Aber wo ein Wille ist, ist auch ein Weg und so machen wir uns zu viert auf den Weg und können nach einiger Zeit ins Center trampen.
Es ist angenehm warm und je näher wir dem Tempel kommen, desto voller und bunter wird es.
Hier herrscht eine tolle Partystimmung und alle sind ausgelassen fröhlich.
Ich denke, die bunten Fotos sprechen für sich: ein unvergessliches Erlebnis und mit etwas Mühe ist die Farbe dann auch wieder abgegangen. :-)
Nachdem wir wieder sauber sind, steht am Nachmittag eine Stadtbesichtigung in Udaipur auf dem Programm.
Zunächst fahren wir mit einem breiten Schiff, fast schon ein kleiner schwimmender Palast über den Pichola-See. Von unterwegs sehen wir die Altstadt, sowie die Paläste Jag Mandir und Jag Niwas
sowie die Hochzeitsinsel vom Wasser aus.
Ursprünglich sollte dann der Stadtpalast besichtigt werden, aber die größte Palastanlage in Rajasthan ist wegen des Feiertags geschlossen.
Wir kommen zu Fuß wieder am Jagdish-Tempel vorbei, wo am Mittag noch das Epi-Zentrum des Holi-Fests war und lernen die Gartenanlage Sahelion Ki Bari kennen.
Das war wirklich ein erlebnisreicher Tag.