Am Vormittag erreichen wir Taupo, am größten See des Landes gelegen (zum Vergleich 80km² größer als der Bodensee).
Die Strasse entlang des Sees ist wegen eines Kindentriathlons abgesperrt. Wir haben Zeit genug dem Treiben etwas zuzusehen und ordentlich anzufeuern.
An den Huka Falls ist es sehr schön, was auch die Menschenmassen erklärt, die ihn besichtigen wollen.
Auf unserer Weiterfahrt nach Rotorua gibt es dann noch etwas Besonderes zu entdecken: Waimangu Volcanic Valley.
Es entstand 1886, nach dem usbruch des Mount Tarawera, und ist damit eines der jüngsten Geothermalgebiete weltweit.
Björn hat genug Zeit eingeplant, dass wir den Erlebnisweg in Ruhe bewältign können.
Bereits am Anfang kann man den Bratpfannen-See (Waimangu Cauldron) bestaunen, den heißesten See der Welt.
Man läuft den Pfad langsam bergab und um dann zum Inferno Krater See wieder anzusteigen: hier ist mein persönlich schönster Ausblick auf der Tour.
Insgesamt besteht der Lehrpfad aus 32 interessanten Stationen, wo diverse Aspekte des Geothermalgebietes erklärt werden.
In Rotorua leben sehr viele Maoris. Das merkt man bereits auf dem Campingplatz.
Auch dieser liegt auf heißem Grund, hat seine eigenen HotPools (knapp 37°C) und den obligatorischen Schwefelgeruch.
Natürlich probiere ich die HotPools auch aus (sogar zweimal , am Anreise- und Abreisetag).
Für den Abend steht noch etwas Besonderes auf dem Programm. Wir haben eine Verabredung im Mitai Village.
Zu sechst folgen wir der Einladung um mehr über die Maoris zu erfahren. Und das soll eine Menge sein:
Zunächst lernen wir etwas über den Ofen (Hangi Meal, hier wird das Essen lange über sehr heißen Steinen gegart) und das Kanu kennen.
Dann folgt die Ankunft der Krieger am Wasser und eine ausführliche Show, inklusive Erklärung der Mokos (Tätowierungen), der Waffen und Musik.
Der berühmte Haka darf selbstverständlich auch nicht fehlen.
Ein reichhaltiges Buffett (hangi meal) lässt keine Wünsche offen, ehe es nochmal in den Wald geht, wo der Guide dann das traditionelle Leben der Maori erklärt,
inklusive der Stammesquelle und einiger Glühwürmchen.
Spaßeshalber erwähnt er nochmal, dass die Maoris ein Kriegsvolk waren und wie schade es ist, dass der Kanibalismus inzwischen verboten wurde. Etwa 15% der Bevölkerung Neuseelands sind Maori.
Die Veranstaltung war nicht ganz billig, aber hat sich sehr gelohnt. Das Geld war gut angelegt!
Am kommenden Morgen sehen wir uns noch einige Maori-Häuser am Rotorua Lake an und bestaunen weitere heiße Quellen und einige MudPools.
Hier begegnen wir nach längerer Zeit auch mal wieder Pukekos in freier Wildbahn.
Am Nachmittag erreichen wir Waitamo. Hier ist die Erde mit zahlreichen Höhlensystemen durchzogen.
Eine davon wollen wir, ausgerüstet mit Neoprenanzug und Helm, erkunden. Ein großer luftgefüllter Reifen lässt sich in der Höhle auf dem Wasser treiben.
Doch zunächst wird einmal am nahegelegenen Bach der Sprung ins Wasser geübt (das geschieht übrigens rückwärts).
Nachdem das jeder kann und wir gelernt haben, dass wir gleich eigentlich gar keine Glühwürmchen bestaunen, sondern den leuchtenden Kot von Maden, wird es ernst.
Es geht hinab ins Höhlensystem, doch wer dachte mit ein bisschen im Wasser treiben und Glühwürmchen bestaunen ist man fertig, weit gefehlt.
Zunächst mal darf einen engen Höhlengang durchkrabbeln (die Knie der Neoprenanzüge waren zum Glück etwas verstärkt).
Danach folgen wir mit dem Reifen dem Wasserlauf und dürfen an zwei Stellen über die Kanten hinabspringen.
Ganz Mutige (und dann sind dann letztlich fast alle) können sich an einer Stelle durch einen drei Meter langen und engen Kanal robben.
Als Höhepunkt bilden wir einen langen Lindwurm, in dem jeder die Füße seines Hintermanns festhält, und gleiten ohne Licht durch das Dunkel.
Über uns erstrahlen Tausende Glühwürmchen und wir gelangen in die Kathedrale, eine hohe Kammer innerhalb des Höhlensystems.
Was für ein Erlebnis!!!
Am Abend gehen wir noch auf eine Nachtwanderung auf dem Ruakiri Bush Wald.
Björn zeigt uns nochmal einige Glühwürmchen und weitere Höhlen.
Das war ein besonders schöner Tag!