Heraklion ist die viertgrösste Griechenlands und der Anlaufpunkt meiner Reise.
Knapp 140.000 Menschen leben hier und auf den ersten Blick bin ich erschlagen.
Alles ist laut und hektisch. Wie kann sich hier zurecht finden. Aber es gibt auch Füssgängerzonen und ruhigere Bereiche. Man muss sie nur finden.
Erster Anlaufpunkt meiner Rundreise ist der Hafen. Das Kastro Koules, die Festung auf der Mole, ist nicht zu übersehen. Leider wird sie gerade restauriert, so dass die drei Aussenmauern, die das venezianische Wappen (den Markuslöwen) zieren von Gerüsten geziert werden.
Weiter geht es über die Hafenmole zur Kirche Agios Petros. Auch sie ist eingezäunt, denn tiefe archäologische Graben umgeben die Kirche aus dem 14.Jahrhundert.
Die bekannten Museen(Historische Museum, Ikonenmuseum und Arhäologisches Museum) sind sicher interessant, aber ich lasse sie links liegen. Dafür habe ich keine Zeit und Muße. Schliesslich gibt es noch mehr zu entdecken.
Der Kirche Agios Titos mit ihrer schönen Kuppel, die dem Patron Kretas geweiht ist, statte ich einen kurzen Besuch ab. Die Ikonen fallen sofort ins Auge, auch wenn ich mich in der griechisch-orthodoxen Kirche nicht gut genug auskenne, um alles zuordnen zu können. Wer genau hinschaut erkennt, dass es früher mal eine Moschee war.
Vorbei an der venezianischen Loggia geht es zum Morosini-Brunnen, der aus dem frühen 17.Jahrhundert stammt. Die Konstruktion aus acht Wasserbecken mit den vier Löen ist zwar schön, aber ohne fliessenden Wasser geht der Charme für mich etwas verloren.
Jetzt mache ich mich etwas ausserhalb der Innenstadt auf der Suche nach dem Grab von Nikos Kazantzakis. 1883 in Heraklion geboren, schuf der Schrifsteller sein berühmtestes Werk "Alexis Sorbas" im Jahr 1946. Man findet das schlichte Steingrab mit schlichtem Holzkreuz auf der alten Stadtmauer in der Martinengo-Bastion. Eingeritzt auf dem Grab sind die berühmten Verse "Ich hoffe nichts, ich fürchte nichts, ich bin frei".
Das konnte die orthodoxe Kirche nicht dulden und verweigerte dem Schriftsteller ein ordentliches Begräbnis auf dem Friedhof nach seinem Tod 1957. Seine zweite Frau Eleni überlebte ihn um fast 50 Jahre und wurde neben ihm beerdigt.
Als ich den Blick von hier auf die Innenstadt schweifen lassen, fällt mir eine grosse, beeindruckende Kirche auf, die ich unbedingt noch besuchen möchte. Nach etwas Suchen erreiche die Kathedrale (Kleine und Grosse Minaskirche) auch. Hier drinnen finde ich auch die Zeit und Muße um mich zu setzen und die Kirche auf mich wirken zu lassen. Ein lohnender Besuch!
Bleibt noch die dichte, enge Marktgasse Odos 1866. Hier komme ich mir vor wie auf einem Basar. Von Obst, Gemüse und Lederwaren bis hin zu Fleisch und Souvenirs ist hier alles zu bekommen.
Nach 1,5 Tagen Wandern erreiche ich die Paleochora. Das grösste Touristenzentrum an der schönen Südwestküste.
Aufgrund der grossen Mittagshitze gönne ich mir erstmal eine eiskalte Cola mit Blick auf den wunderschönen Sandstrand.
Nicht umsonst gilt der Strand, der sich lang nach Westen hinzieht, als einer der besten von ganz Kreta.
Neben der schönen Strandpromenade mit den Kunstfiguren geht es durch die geschäftigen Gassen durch die Halbinsel zur Ostseite.
Hier brummt abends das Leben. Hier sind die besten Restaurants, der Hafen und der Kiesstrand, der zum Baden einlädt, wenn auf der Westseite zu viel Wind weht.
Auch sehr schön ist der Blick ins bergige Hinterland, der zu Wanderungen oder Raderkundigungen einlädt.
Hier habe ich mich sehr wohl gefühlt.
Das kleine, feine Örtchen lebt nur vom Tourismus. Das Besondere: es ist nur zu Fuss oder mit dem Boot erreichbar.
Die weissen Häuser von Loutro gruppieren sich einladend rund um das Hafenbecken, in dem man auch gut schwimmen kann.
Auch nicht ganz normal: es gibt nur eine ganz kleine Strasse, aber zwei Fähranleger, da die Strasse lediglich als Fussweg genutzt werden kann.
Die Umgebung lädt zu Erkundigungen oder zum Strandurlaub ein.