Wandern auf Santo Antao

Unterwegs auf der Insel

Die Überfahrt mit der Fähre war doch ruppiger als gedacht und nun nach 70 Minuten haben wir Santo Antao erreicht - die Wanderinsel der Kapverden. Doch zunächst müssen wir erstmal an die Nordküste kommen.

Es geht über die alte Strasse mitten durch die Berge und es gibt fantastische Ausblicke.

In den höheren Lagen wachsen Bäume, insbesondere Kiefern, und es wird immer grüner.

Wir kommen vorbei am grössten Krater der Insel, den wir am vierten Wandertag auch mal vom Boden aus sehen werden, und am Delgadim, der wohl bekanntesten Engstelle mit Tiefblick auf der Insel.

Hier geht es rechts und links gewaltig runter.

 

 

 

Die erste Wanderung - es geht los

Bei Coculi startet unsere erste Wanderung. Es geht erstmal schön bergauf, in der prallen Mittagshitze. In den Wanderstiefeln und mit langer Hose wird es schnell ziemlich warm.

Am beeindruckendsten sind die zahlreichen Terrassen, die in die Wände gebaut wurden und die ich so bisher nur in Nepal gesehen habe.

Ansonsten verläuft der erste Tag rundum schön durch das Tal Ribeira de Cha das Pedras. Gute 4,5 Stunden waren wir inklusiver langer Mittagspause unterwegs.

Der Bus erwartet uns schon und bringt uns geschwind nach Caibros, wo wir mit Kerze auf dem Zimmer nächtigen.

 

 

 

Wanderung Nr.2 - Deutschland vs. Frankreich

Vorbei am markanten Aquadukt laufen wir los - und ich knicke erstmal um. Verdammter Mist! Gar nicht gut mit gerissenem Aussenband, aber zum Glück geht es nach einem Schreckmoment wieder.

Nun geht es vorbei an einem Fußballplatz und ein grünes Tal liegt vor. Die Wolken im oberen Bereich verfeinern das Bild noch. Der Pfad geht nun auf der rechten Seite am Hang entlang.

Plötzlich ziehen Franzosen an uns vorbei und scheinen betont aufs Tempo zu drücken. Moment mal, die Herausforderung nehme ich an, besonders da der 2.Mann schon gewaltig schnauft.

Mit Manfred im Schlepptau geht es also voran und die Franzosen sind schnell weit hinter uns. Es folgen tolle Weitblicke und Fotomotive, aber ein bisschen frage ich mich schon, wo der Weg hinführen soll, denn es liegt doch eine ordentliche Felswand vor uns. Dann habe ich eine Vermutung, wo wir die Talseite wechseln werden und erkenne die Serpentinen im Fels.

Um 10.30h ist der Pass erreicht und erstaunlicherweise öffnet sich der Blick bis zum Meer. Damit hatte ich nicht unbedingt gerechnet. Es weht ein frischer Wind und ich ziehe den Pulli über um mich nicht zu erkälten.

Auf der anderen Seite geht es dann in der Sonne wieder bergab und ein leckeres Mittagessen.

Frisch gestärkt ist der restliche Weg nach Cha d'Igreja dann kein Problem mehr. Solange man die Augen auf den Weg richtet, denn wir steigen wieder bis auf 70 Meter ab.

Im ausgetrockneten Flußbett ist es sehr warm und unser Ziel dann schnell erreicht. Jetzt eine erfrischende Dusche!

Der kleine Ort ist überschaubar und ideal zum Relaxen.

 

 

 

Wandertag 3 - immer an der Küste lang

Von Cha d'Igreja aus ist man schnell am Meer. Und das haben wir heute auch konstant zur Linken, während es an der Steilküste entlangt nach Ponta do Sol geht.

Ich möchte nicht wissen, wie viele Leute und wie viele Jahre nötig waren um diesen Weh aus den Felsen zu hauen und mit Pflasterstein auszulegen.

Darauf zu gehen macht grossen Spaß!

Wobei teilweise geht es doch auch ziemlich steil bergan, so daß so mancher es vorzieht in Zickzack-Linien zu laufen um die Waden zu entlasten.

Die Mittagspause haben wir in Forminguinhas und danach wird es nochmal spannend: es geht steil bergauf.

So steil, dass hier sogar ein Kreuzweg angelegt wurde.

Von oben mache ich ein schönes Video, von der Umgebung und unser heutiges Ziel Ponta do Sol schon zu sehen.

Der Ort hat einen schönen Hafen zu bieten, wo man sich abends zum Sonnenuntergang trifft und den ankommenden Fischern bei der Arbeit zusehen kann.

 

 

 

4.Wandertag - Laufen und Lernen

Der letzte Wandertag auf der Insel ist zum Lernen da:

Zuerst besichtigen wir eine Schnapsbrennerei, dann erzählt uns Claudia eine Menge zu Flora und Fauna.

Es geht durch das Tal Ribeira do Paul. Hier ist es richtig fruchtbar und überall wird angebaut. Besonders Maniok und Kaffee.

Wir laufen stetig und konstant bergab durch das grüne Tal.

Dann bleibt noch Zeit um uns die Kunst des Kaffeeröstens erklären zu lassen. Ziemlich schwere Handarbeit!

Nach dem Mittagessen geht es zurück nach Ponta do Sol und der letzte Abend auf der Insel bringt einen tollen Sonnenuntergang.

Ich nutze das alte, verlassene Flugfeld für tolle Fotos.