Bericht Hohe Tatra (September 2011)

Die Hohe Tatra, das kleinste Hochgebirge der Welt oder auch die "Alpen des Ostens", war das Ziel meiner Reise im Herbst 2011.

Unter der Führung von Krystyna und Frank Rubeck wurde die Reise erstmalig vom DAV Duisburg angeboten. Beiden sei an dieser Stelle für die gute Vorbereitung und den abwechslungsreichen Tourenverlauf gedankt. Acht Wagemutige der Sektion Duisburg schlossen sich der Reise in den Süden Polens an.

Mo, 19.09. Ankunft in Zakopane

Früh beginnt die Abreise Richtung Kattowitz und vor Ort erwartet uns kühles, diesiges Wetter. Zum Glück sind es ja noch 180km bis nach Zakopane, in denen sich das Wetter bessern kann. Und tatsächlich präsentiert sich die 30.000-Einwohner-Stadt bei gutem Wetter. Uns ist ein erster Blick auf die beeindruckende Bergkette gestattet, der erahnen lässt, dass die nächsten Tage wohl anstregend werden. Aber heute ist ja erstmal ein Stadtbummel angesetzt. So lernen wir das quirlige Städtchen und seine interessante Architektur zu Fuss kennen und können Einkäufe erledigen.
Am Abend stellt sich der Bergführer Jurek vor, der ausgezeichnet deutsch spricht und neben Tourenvorschlägen noch erzählt, dass es im Juli 35cm Neuschnee gab und 27 Tage schlechtes Wetter.

 

 

Di, 20.09. erste Tour zum Eingewöhnen

Mit Motivation geht es heute also in die Berge. Das Wetter ist sehr bedeckt, als wir Richtung Kuznice aufbrechen und den Nationalpark betreten. Es geht direkt auf groben Steinen bergauf. Die Luft ist kühl und die Sicht ziemlich beschränkt. Wir erreichen den Sattel (Wlk. Siedlo, 1499m) und stehen plötzlich über den Wolken. Endlich! Direkt wirkt alles freundlicher und die Stimmung steigt. Wir laufen weiter zur Hütte "Hala Gasienicowa" und weiter zum Schwarzen See (Czarny Staw). Im Wasser spiegelt sich der Himmel und die Gipfel von Zawrat und Swinica. Wir treten den Rückzug an und beenden die erste Tour mit 17,4km und 885 Höhenmetern.

 

 

Mi, 21.09. Gipfeltour zum Giewont (1895m)

Heute steht der erste Gipfel auf dem Programm. Leider bleibt das gute Wetter aus und es ist wieder diesig. Über Kuznice steigen wir an und hören dreimal ein kräftiges Bärenbrüllen aus dem dichten Wald. Die Albertinen-Waldkapelle am Wegesrand bietet noch etwas spirituelles, ehe es stetig bergauf geht. Über die Berghütte "Hali Kundratowej" (1330m) erreichen wir den Sattel (1770m) kurz nach 12h. Noch ist der Gipfel nicht zu sehen.
Das letzte Stück ist kettenversichert und wir sehen das beeindruckende Eisenkreuz auf der Spitze, die bei den Polen fast schon als Wallfahrtsort gilt. Gegen 13h sind wir zu zehnt ganz oben und können das Panorama geniessen, da sich die Sonne kurzzeitig zeigt.
Anschliessend laufen wir sicher zurück nach Zakopane und merken, dass in der Tatra die WEge weit sind. Beim traditionellen Essen in der Innenstadt mit Folklore klingt der Abend aus.

 

 

Do, 22.09. Wanderung zum Nosal

Bei mässigem Wetter ist heute der Nosal unser Ziel. Sofort beginnt im Nationalparl ein knackiger Anstieg, der uns nach oben führt. Weiter gehts ins Polana Olczyska, zwischen den Baumriesen und hohen Sträuchern laufen wir an einer beeindruckenden Quelle vorbei, die gewaltig aus dem Felsen tritt. Heute will ich es wissen und stürme den Wielki Kopieniec im Eilschritt hinauf. Ein Bergsteiger mit Kind auf dem Rücken folg wenig später. Danach laufen wir locker zum Rand des Nationalparks und besichtigen auf dem Rückweg die Waldkapelle in Jaszczurowka und den eindrucksvollen Skihang von Zakopane.

 

 

Fr, 23.09. Auf dem Sarnia Skala (kleines Rehkitzlein)

Dunkle Wolken zeigen sich heute am Himmel. Es könnte erstmals regnen. Wann kommt denn mal die Sonne? Sei's drum, am kühlsten Tag der Reise geht es zuerst zur Skisprunganlage der Wintersporthochburg Zakopane. Unterwegs sehen wir Langläufer beim Training und Skispringer, die sich mutig in die Tiefe stürzen.
An der Dolina Biatego betreten wir den Nationalpark und folgen dem Bach Richtung Berge. Unser heutiges Ziel ist der Gipfel des Sarnia Skala, den ich flott erreiche.
Es bietet sich von oben ein schöner Blick auf Zakopane. Der Abstieg wird durch den Besuch des Wasserfalls versüsst, auch wenn er etwas wenig Wasser hat.
Am Nachmittag bleibt noch genug Zeit den Markt zu besuchen. Das Wochenende steht an und es wird merklich voller in der Stadt. In der Pension gibt es heute einen polnischen Abend mit traditionellem Bigos. Lecker!