Chile 2011 - Patagonien

31.03.2011 Puerto Natales

Um 3h stehen wir auf und sind pünktlich am Flughafen. Nun geht es Richtung Süden. Und Patagonien ist erstmal anders -  3°C und sehr windig. Hier brauche ich warme Kleidung.
Wir fahren Richtung Puerto Natales und ich staune über die Magellanstrasse und das flache, weite Land. In Morro Chito machen wir Mittagspause und schliesslich erreichen wir im Regen die kleine Fjord-Stadt. Das Hotel ist wieder mal top und mit Regenkleidung genug Zeit für eine Stadtbesichtigung.

 

 

01.04.2011 Torres del Paine

Heute brechen wir wieder früh auf und es ist frisch (-4°C). Auf der Fahrt sehen wir wieder viele Tiere, auch erstmals einen Fuchs. Und dann sind wir auch schon im Nationalpark mit seiner fantastischen Natur.
Unsere heutige Wanderung soll uns zu den Torresspitzen führen. Es geht stetig bergan. Ohne die Bergspitzen würde mich die Natur stark an Lappland erinnern. Wir haben tolle Ausblicke, allerdings sind die Berge verhangen. Ab dem Refugio Chileno sind wir im Schnee unterwegs. Leider ist der letzte Anstieg wegen der Schneemassen gesperrt und so laufen wir zu einer Moräne. Auch hier bleiben die Torresspitzen unsichtbar :-(
Auf dem Abstieg bin ich erstmal ziemlich enttäuscht, dass das Highlight fehlt. Aber vielleicht ist es auch nicht schlecht, wenn man mal nicht alles bekommt!?!
Insgesamt war es ein schöner Tag mit einer guten Wanderung. Ich bin angenehm erschöpft.

 

 

02.04.2011 Pehoe-See und französisches Tal

Heute können wir lange schlafen, während draussen der Regen prasselt. Da gibt es schlimmeres.
Am Pehoe-See haben wir noch Zeit, so dass ich den eindrucksvollen Wasserfall "Salto Grande" besuche. Es ist ziemlich windig und die Bergzacken zeigen sich teilweise zwischen den Wolken. Die Fahrt über den See bringt schöne Fotomotive und in der zweiten Hälfte Sturm.
Um 13.30h brechen wir zur heutigen Wanderung ins französische Tal auf. Es geht hügelig dahin und bietet schönes Ausblicke auf die Seen. Kurz vor dem Italian Camp beginnt es stark zu regnen. Die eine Hälfte der Gruppe geht zurück, zu fünft gehen wir weiter zum Aussichtspunkt Mirador. Der Weg geht durch Wald, den Fluss und grobe Steine steil bergan. Im Einsetzen Graupel wird es zunehmend ungemütlicher. Die Berge sind wieder verhangen.
Nach drei Minuten und einem Blick auf den französischen Gletscher geht es zurück. Die nächste Stunde ist ungemütlich, da alles nass ist. Das Leben ist hart in Patagonien!
Um 19h sind wir wieder in der Unterkunft. Morgen ist die letzte Chance für Gipfelfotos. Die Hoffnung stirbt zuletzt!

 

 

03.04.2011 Pfad der Winde (Camino de Viento)

Heute wird der Tag des Windes. Wir laufen mit unserem Gepäck und da ich auf Nummer Sicher gehen wollte, habe ich etwa 15kg zu tragen. Vermutlich doppelt soviel wie die anderen.
Es regnet und windet sofort. Der Pfad des Windes macht seinem Namen alle Ehre und lässt mich  mit einigen starken Böen stoppen. Die Trekkingstöcke helfen beim Vorwärtskommen.
Am Lago Grey zeigen sich sogar zwei Gipfel (u.a. die Eisprinzessin). Erste Eisberge können wir vom Strand aus sehen. Bis zur Bootsfahrt auf dem Grey-See besuche ich noch den Aussichtspunkt für tolle Fotos vom Grey-Gletscher, dem längsten Gletscher ausserhalb der Antarktis.
Mit einem Schlauchboot und Rettungswesten setzen wir auf die Grey 2 über. Die schwimmenden Eisblöcke auf dem See sind bereits haushoch. Einige schillern im blauen Ton. Im Fahrpreis inbegriffen ist ein Pisco Sour mit Gletschereis. Nicht schlecht!
Dann wird die Fahrt sehr unruhig und ich bin froh als ich wieder an Land bin. Beim Verlassen des Nationalparks sehen wir noch die südlichen Granitspitzen. Am Ende wird also doch noch alles gut :-)
Beim Abschiedsessen gibt es Cazuela (Eintopf) und ein toller Tag geht mit der Weiterfahrt nach Puente Arenas zuende.

 

 

04./05.04.2011 Abreise

Das Packen geht erfreulich flott. Heute hat Manfred Geburtstag und die Kontaktdaten werden untereinander getauscht. Wir haben noch Zeit für eine kleine Runde durch die südlichste Großstadt der Welt. Ich berühre den Indianerfuss am Magellandenkmal und darf also nach Patagonien wiederkommen!
Ein letzter Besuch an der Magellanstrasse und dann geht es auch schon zum Flughafen.
Vielen Dank Vera und alle Mitreisenden für die tollen letzten Wochen!