Lettland - es geht weiter Richtung Süden
Die Metropole Riga
Wo soll man bei der Perle des Baltikums mit der Beschreibung anfangen?
Vielleicht mit der Gründung im Jahre 1150.
Die alte Hansestadt ist berühmt für ihre Jugendstilbauten und ist deshalb auch in die Liste des Unesco-Weltkulturerbes aufgenommen worden. Genau dorthin führt auch unser erster Ausflug (wundervolle Gebäude), bevor es zum Zentralmarkt in die umgebauten Zeppelinhallen geht. Den Markt lasse ich aber mit Frank schnell links liegen. Uns interessiert viel mehr der markante Wolkenkratzer in der Nähe, den man viel eher in den USA erwarten würde. Das Gebäude ist die Lettische Akademie der Wissenschaften und wir werden später hierhin zurückkehren.
Nun geht es mit Zita in die Vecriga, die weltberühmte Altstadt. Hier sehen wir auf unserer Tour das Schwarzhäupterhaus, die Drei Brüder und erkunden den Dom. Alles sehr beeindruckend!
Weiter geht es über das Schwedische Tor bis zum Pulverturm.
Hier endet die offizielle Führung und ich habe in den verwinkelten Gassen erstmal den Überblick verloren. Aber zum Glück bin ich ja mit Frank unterwegs, der offensichtlich ein eingebautes Navigationssystem besitzt und uns sicher bis zum beeindruckenden Friedensplatz führt. O-Ton Frank: "Ich gehe gerne schnell". Nun denn, legen wir einen Gang zu, wir haben ja noch viel vor!
Vorbei an der Christi-Geburt-Kathedrale besuchen wir zuerst das Okkupationsmuseum und dann das Jüdische Museum. Für beides kann ich eine Empfehlung aussprechen, wenn Dich das Thema interessiert (Eintritt ist frei).
Nun machen wir eine sehr schöne Bootstour auf dem Stadtkanal und der Daugava, die uns die meisten Attraktionen aus neuer Perspektive nahe bringt. Über WLAN konnten wir uns übrigens eine deutsche Führung aufs Handy laden, die gute Erklärungen an den passenden Stellen lieferte.
So, genug erholt. Jetzt wird wieder gelaufen. Da geht noch etwas, und zwar Richtung Süden bis zum Busbahnhof, wo wir auf jede Menge Pendler treffen. Wir besuchen das kleine, aber feine Rigaer Ghetto und Holocaust Museum, was interessante Einblicke in die 40er-Jahrezeit liefert.
Von dort ist es dann auch nicht mehr weit bis zur Lettischen Akademie der Wissenschaft, von wo wir die Aussicht aus dem 17.Stock genießen wollen. Der Fahrstuhl bringt uns in die 15.Etage und dann ist es nicht mehr weit bis zum umlaufenden Balkon. Ich habe keine Ahnung, warum es in keinem Reiseführer erwähnt wird, aber die Aussicht ist einfach wunderbar und bleibt damit wohl erstmal ein Geheimtipp!
Ursprünglich hatten wir noch vor einen Blick in die Moskauer Vorstadt (Maskava Forstate) zu werfen, aber man muss sein Glück auch nicht unnötig herausfordern und die Aussicht von oben auf die Gogola eila gibt ja auch schon einen guten Eindruck von den altrussischen Gebäuden.
Frank hat für heute genug gesehen, aber ich möchte noch einen genaueren Blick auf das größte Bauprojekt des 21.Jahrhunderts im Baltikum werfen: die Nationale Staatsbibliothek an der anderen Flußseite.
Was für ein schöner Tag!
20 Kilometer sind laufend zusammen gekommen.
Rundale - das baltische Versailles
Die Reise durch Lettland geht langsam zu Ende. Aber ein Schmankerl haben wir noch: Rundale. Das schönste und am besten erhaltene Barockschloss des Landes.
Fünf Jahre dauerte der Bau, der 1735 begonnen wurde.
Unser Guide nimmt uns direkt am Anfang der Führung den Schrecken, dass wir uns gemeinsam alle 138 Säle und Zimmer anschauen würden. Knapp 30 sind es schließlich geworden und die meisten sind wunderschön.
Auch hier hält sich zur frühen Stunde der Besucherandrang noch sehr in Grenzen, so dass wir die einzelnen Räume ausgiebig genießen können.
Ich denke, die Fotos sprechen für sich. Ich kann und möchte mich nicht festlegen, was mir am besten gefallen hat. Ein echtes Gesamtkunstwerk.
Was für eine Pracht!
Der Schloßpark ist auch im französischen Stil angelegt und gehört eigentlich nicht zum Programm, aber den lassen wir uns selbstverständlich nicht entgehen.
Die Parkanlage ist recht weitläufig und man hat am Eingang die Wahl: laufen oder sich von Bimmelbahn herumfahren lassen. Sorry, als Sportler gehe ich natürlich zu Fuß.
So muss ich mich zwar etwas beeilen, aber bekomme dennoch jeden Winkel des Parks zu Gesicht.
Schloss Rundale ist ein Pflichttermin für Lettland-Besucher!
