Finch ist zurück. Zumindest für ein Jubiläumskonzert in Köln. 10 Jahre ist es schon her, dass die Amis ihr Debüt "What it is to burn" veröffentlicht und sich damit eine grosse Fangemeinde erspielt haben. Keine Frage, dass ich mir die einzige Deutschland-Show ansehen, wenn die Originalbesetzung nochmal zusammenkommt.
Es ist Montag Abend, die Strassen sind dank der Osterferien angenehm leer und das Finch-Erstlingswerk läuft im CD-Player schon mal heiss. Das wird ein toller Abend werden, dessen bin ich mir hundertprozentig sicher.
Nach sehr, sehr langer Zeit bin ich wieder mal in so einem kleinem Club. Keine grossen Barrieren und wenn man möchte, kann man den Musikern die Hand geben. Sehr cool!
Den Anfang im ausverkauften Kölner Luxor machen Mallory Knox. Die fünf Amerikaner sind das erste Mal in Europa und sichtlich beeindruckt vom begeisterten Empfang. Ein Termin folgt noch in Amsterdam und dann geht es wieder heim über den Ozean. Die Band hat richtig Lust zu spielen. Alle Songs sind eingängig und man kann richtig gut mitmachen, z.B. mit dem Kopf wozu der Sänger auch immer wieder animiert. Nach knappen 35 Minuten ist das Set beendet. Es war ein guter Opener.
In der Umbaupause wird die kleine Bühne einmal komplett umgedreht und macht Platz für Finch. Ein tattoowierter Roadie ist so unglaublich dünn, dass ich denke, der bricht gleich durch. Wie ein
Streichholz sieht er aus, aber musikalisch hat er was drauf und darauf kommt es ja an.
Und dann ist das Quintett auf der Bühne zurück. Plötzlich stehen vor der Bühne auch viel mehr grosse, starke Männer, die es sich geben wollen. Jetzt ist Party angesagt!
Die Setliste ist denkbar einfach (wie auf der CD):
1. New Beginnings
2. Letter To You
3. Post Script
4. Grey Matter
5. Perfection Through Silence
6. Awake
7. Without You Here
8. Stay With Me
9. Project Mayhem
10. Untitled
11. Three Simple Words
12. Ender
13. What It Is To Burn
Sänger Nate heizt den Leuten ordentlich ein. Immer wieder steigt einer auf die Absperrung und lässt sich feiern. Ein Besucher macht erstmal Stagediving. Was geht denn hier ab?
Irgendwie scheint jeder die setliste zu kennen und mitzuzählen. "Oh, das war schon Song 5, dann kommen ja nur noch 8 Lieder."
Mit "Untitled" gibt es den ersten grösseren Höhepunkt, ehe die Band "Ender" die Bühne kurz verlässt.
Es folgt ein neueres Stück und dem quasi keiner gerechnet hat und dann als Abschluss natürlich "What It Is To Burn". Jeder gibt nochmal alles und schreit seine ganze Wut hinaus. Für mich ist das
immer noch einer der besten Songs, die ich kenne. Epic!
Dann ist das Konzert nach 75 Minuten vorbei. Die Stimme hat gehalten, die Ohren rauschen trotz Taschentüchern in den Ohren und ich bin seltsam zufrieden. Es war wie eine Desinfizierung mit Jod:
Du weisst es wird weh tun, aber manchmal ist das auch mal nötig!
Hier noch ein externes Video: