Die Londoner Rockband Bloc Party kommen nach Köln und alle kommen hin. So scheint es mir auf jeden Fall, als ich am Montag Abend am Kölner E-Werk ankomme. TV-Moderator Manuel Unger begegne ich
bereits in der Lobby. Er wird mit dem Rockpalast für den WDR das Konzert live aufzeichnen.
Die Autos vor der Halle kommen von weit her, wenn man den Kennzeichen glauben mag: Osnabrück und Sinsheim fallen mir besonders ins Auge. Alle wollen die Band nochmal sehen, denn es noch nicht
lange her, dass von einer Bandauslösung die rede war. Nun gibt es das vierte Album "Four" und eine triumphale und lang erwartete Rückkehr einer der wichtigsten und einflussreichsten Bands
britischer Rockmusik der letzten Jahre.
Den Anfang machen allerdings "The Joy Formidable" aus dem Norden Wales. Inzwischen sesshaft in London und vermutlich deshalb auch als Support dabei. Das Trio ist bestens gelaunt und dank YouTube
konnte ich mir vorher auch schon einen kleinen Eindruck von der Band verschaffen. Was die allerdings auf der Bühne abziehen, reibt mir fast den Atem. Seit "Lost Prophets" 2002 mal Vorband von
Linkin Park war, habe ich keine so gute Vorband mehr gesehen. Sängerin Ritzy hat die Halle sicher im Griff und alle haben richtig Bock. Der Sound ist gut gemischt und es macht einfach Spaß den
Dreien zuzusehen. Besonders wenn die quirlige Sängerin die Augen aufreisst.
Den Abschluss des kurzweiligen Gigs bildet Whirring, dass episch daherkommt und gute 9 Minuten dauert. Da brechen dann auch alle Dämme und es wird vor Boxen getreten, die Drums mit Füssen
drangsaliert und die letzte Energie rausgeholt. Die Gitarre, die zum Abschluß auf das Schlagzeug geworfen wurde, scheint glücklicherweise ganz geblieben zu sein.
Was für ein Auftritt, sollte die Band im kleinen Rahmen nochmal wiederkommen, bin ich auf jeden Fall wieder dabei!!!
und hier noch ein externes Video der Waliser:
Die ausverkaufte Halle wird langsam ungeduldig und laute "Bloc Party"-Rufe schallen durchs Gebäude, als das Quartett gegen 21.25h endlich auf die Bühne kommt. Schlagzeuger Matt trägt erwartungsgemäss nur eine Jeans-Shorts und mag es wohl gerne luftig. Die Band ist bestens gelaunt und Sänger Keke ein echter Showmaker. Seine Deutschkenntnisse reichen von "Alles klar" und "Bitte schön" bis "Tschüss".
Am Anfang stehen die Hits des neuen Albums Four im Vordergrund und ab dem dritten Lied wird wild getanzt.
Denn dafür sind wir schliesslich hier. :-)
Die anderen Konzertbesucher sind trotz der wilden Tanzerei angenehm entspannt und so kann man die Musik geniessen, bis nach 60 Minuten plötzlich Schluß ist. Das wars jawohl noch nicht. Nein,
nein. Keke kommt zurück und läutet die 2.Hälfte ein. Geht doch! Jetzt kommen auch ein paar Klassiker, wie z.B. "Banquet".
Zum Ende gibt es noch einen unveröffentlichen Song und erwartunggemäss "Helicopter", den grössten Hit der Band, den Keke mit "This is our last song, but it is a GOOD one" ankündigt.
Was bleibt war ein toller Konzertabend mit zwei beeindruckenden Band, die ihr Handwerk verstehen.
Lediglich zwei Dinge haben mich bei Bloc Party gestört: Erstens das nervige, weisse Licht inter den Musikern und zweitens, dass "i still remember" nicht gespielt wurde. :-(