Eigentlich sollte es ein Konzert im kleinen Rahmen werden. "Angus Stone im Kölner Gebäude9" - so stand es jedenfalls auf meinem Ticket, als ich es mir im Dezember gekauft habe. Aber natürlich ist der Geheimtipp nicht lange geheim geblieben und so findet das Konzert wegen der grossen Nachfrage in der deutlich grösseren LiveMusicHall statt.
Die Anreise nach Köln erscheint am Morgen noch fraglich. Starker Schneefall und 620km Stau in Nordrhein-Westfalen. Ein Irrsinn.
Aber glücklicherweise löst sich der Schnee im Laufe des Tages auf und ich komme entspannt und sicher in Köln-Ehrenfeld an.
Tom Freund macht den Anfang. Der Kalifornier aus Venice Beach betritt um 21h die Bühne und hebt grüssend die Hand zum Hut.
Angus Stone habe ihn gebeten ein paar Songs zu spielen und deshalb sei er da. Na gut, dann los. Der Mann ist nicht nur ein guter Freund von Ben Harper, sondern nimmt uns in den kommenden 35
Minuten mit auf seine persönliche Reise durch die USA. Trotz der grösseren Bühne ist Tom gut präsent und nimmt mich mit seiner Gitarre, dem Gesang und der Mundharmonika voll gefangen.
Ich bin gefesselt und begeistert von der einfachen Musik und dem Folk, den er rüberbringt. Mehr ist gar nicht nötig.
Die Beschränkung auf das Wesentliche. Die Lieder handeln vom Leben am berühmten Venice Beach, Tagen in der Wüste, aber teilweise auchskurrilen Dingen. Er verabschiedet sich mit dem Hinweis, dass
sein Name in Deutsch wohl ein ganz gutes Wort sei. :-)
Die Pause bis zum Hauptact müsste doch wohl kurz sein, dachte ich in meiner Naivität, da ja quasi nichts umzubauen ist. Dennoch vergehen fast 30 Minuten ehe es weitergeht. Beim Blick auf die
Bühne und den ganzen Instrumenten stellt sich mir allerdings dieFrage, wie das alles überhaupt ins Gebäude9 gepasst hätte.
Angus kommt nämlich nicht allein, sondern hat noch vier Begleiter dabei, die ihn tatkräftig unterstützen. Der australische Singer/Songwriterträgt heute Hut zum üppigen Bart. Die Stimmung ist
ausgezeichnet und so geht es auch direkt mit einem Hit los. Die fast ausverkaufte LiveMusicHall hört gespannt zu, wenn Angus in seinen Liedern von Tagträumen und der Liebe zu seinem verstorbenen
Hund singt.
Er dankt seiner grossen Schwester Julia, mit der er sonst immer gemeinsam auf Tour ist und die sonst immer das Reden unternimmt.
Eine lustige Anedokte hat er auch noch parat und erzählt, wie er mal einen Song für ein Mädchen geschrieben hat und es ihr beim Konzert singen wollte. Blöd nur, dass sie wegen eines Jetlags gar
nicht zum Gig gegangen ist.
Durch die vier Mitstreiter wird die Musik etwas fülliger und epischer, einfach duch die Summe der Instrumente. Mit ein bisschenweniger Instrumenten wäre ich auch zufrieden gewesen.
Dass er auch sonst weiss, wie das Leben läuft, offenbart sein Sinnspruch BE WHAT YOU BE, den er den Zuhörern kostenlos mit auf den Weg gibt. Nach tollen 90 Minuten endet das Konzert - ohne "Big
Jet Plane", was vermutlich auch nicht wirklich gepasst hatte - mit einer kleinen Zugabe.
Wirklich sprachlos bin ich allerdings über seinen letzten Gruss:
Als hätte er es nur für mich gesagt. Wahnsinn! Da bin ich sprachlos und vollkommen perplex. Mehr ist zu dem tollen Abend nicht hinzuzufügen!
Ein kleiner Mischnitt:
Und hier noch zwei externe Links von Angus: